Arno Fern, hier links, mit Alt-Oberbürgermeister Manfred Rommel Foto: Kraufmann

Arno Fern setzte sich insbesondere für christlich-jüdische Zusammenarbeit ein und für die Integration der aus dem Osten zugewanderten Juden. Jetzt ist er im Alter von 77 Jahren gestorben.

Stuttgart - Arno Fern, Träger der Otto-Hirsch-Medaille, ist am 3. Juli gestorben. Er erhielt die Auszeichnung im Jahr 2003. Mit der Otto-Hirsch-Medaille werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um die christlich-jüdische Verständigung verdient machen. Mit seiner Arbeit als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs und in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hatte er sich viele Jahre dafür eingesetzt, Nichtjuden das Judentum in seinen religiösen, kulturellen und sozialen Ausprägungen nahe zu bringen.

Arno Fern wurde am 8. Mai 1938 in Fürth geboren. Kurze Zeit später zog die Familie nach Stuttgart, wo der Vater ein Textilunternehmen eröffnete. Während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur flüchtete die Mutter mit Sohn und Tochter nach Frankreich. Versteckt im südfranzösischen Kloster Monsac überlebten sie die Shoah. Der Vater, als Staatenloser aus Deutschland ausgewiesen, flüchtete nach Polen und dann in die Sowjetunion. Nach Kriegsende lebte die Familie in Israel, kehrte aber nach einem Jahr wieder nach Deutschland zurück.

Fern studierte an der TH Berlin, wurde Wirtschaftsingenieur und übernahm schließlich den Textilgroßhandel seines Vaters in Stuttgart. Gleichzeitig begann er, ehrenamtlich in der jüdischen Gemeinde mitzuarbeiten, viele Jahre als Vorstandsmitglied. Ab 1990 war er Geschäftsführer in der Israelitischen Religionsgemeinschaft und viele Jahre Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Er setzte sich insbesondere für christlich-jüdische Zusammenarbeit ein und für die Integration der aus dem Osten zugewanderten Juden. Fern ist verheiratet und hat zwei Töchter.

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