Ein amerikanischer Soldat (rechts) beim Schießtraining mit einem Soldaten aus Mali Foto: AFP/Issouf Sanogo

Terroristische Kräfte in der Sahelzone werden die Welt noch lange in Atem halten. Das hat auch wirtschaftliche Ursachen. Den Franzosen ist es bisher nicht gelungen, ihre ehemaligen Kolonien auf die Beine zu stellen. Jetzt soll die Bundeswehr helfen.

Paris - Die westafrikanische Sahelzone hat sich zu einem Pulverfass entwickelt. Hier scheinen islamistische Terrorgruppen fast ungestört agieren zu können. Ihre Schlagkraft und der Radius ihres Operationsgebiets werden größer. Weder die Präsenz französischer Soldaten noch die Unterstützung heimischer Armeen durch westliche Großmächte konnten das verhindern. Eine militärische Lösung des Problems wird es nicht geben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Bei den Extremisten handelt es sich keineswegs nur um Verrückte, denen man mit Feuerkraft das Handwerk legen könnte. Vielmehr sind sie mit ihren Anliegen in der verzweifelten Bevölkerung verwurzelt. Die Ursachen der Trostlosigkeit sind: die von der Klimaerwärmung beschleunigte Ausbreitung der Wüste; die Arbeitslosigkeit und Armut, die viele zur gefährlichen Migration in den Norden treibt; die Unfähigkeit der politischen Eliten, Reformen einzuleiten.  Auch Paris hat es nicht verstanden, sein koloniales Einflussgebiet auf die Beine zu stellen – eher haben französische Firmen vom dortigen Elend noch profitiert. Nun bittet der Élysée-Palast um deutsche militärische Schützenhilfe: ein Ansinnen, das in aller Freundschaft mit „non, Pardon“ beantwortet werden muss.