Fröhlich sind die Reaktionen auf die Weihnachtswünsche von Annette Widmann-Mauz eher nicht. Foto: dpa

Die vorweihnachtliche Stimmung bei Staatsministerin Annette Widmann-Mauz dürfte getrübt sein. Ihre Weihnachtskarte sorgt für Irritationen. Doch der Aufruhr ist übertrieben, kommentiert Redakteurin Renate Allgöwer.

Berlin - Gänzlich unweihnachtliche Kritik bricht derzeit über Annette Widmann-Mauz herein. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ist mit ihrer Glückwunschkarte angeeckt. „Egal woran Sie glauben, wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr“. Dass auf der Karte der Begriff Weihnachten nicht steht, bringt zahlreiche Kommentatoren auf ziemlich hohe Palmen.

Für ein Mitglied der CDU sei das zum Fremdschämen, heißt es unter anderem, Integration sei keine Einbahnstraße, falsch verstandene Toleranz wird der Staatsministerin vorgeworfen. Keine Spur von Weihnachtsfrieden.

Die Aufregung wirkt reichlich künstlich. Zumal Widmann-Mauz ein Foto der umstrittenen Karte unter der Überschrift „Fröhliche Weihnachten allen in Deutschland“ auf Facebook und Twitter gepostet hat. Vorweihnachtliche Gelassenheit wäre eher angemessen. Die Integrationsbeauftragte beschwört mit ihren Weihnachtsgrüßen nicht den Untergang des Abendlandes herauf und die Wünsche zeugen keineswegs von Werteverlust.

Toleranz und Aufgeschlossenheit – soll man dem Thema angepasst sagen, Nächstenliebe – könnten einem einfallen, wenn man den Wunsch von Widmann-Mauz liest. Das sind nicht die schlechtesten Werte, die man mit dem Amt einer Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration in Verbindung bringen kann.