Regimegegner bringen die iranische Revolutionsgarde mit dem Fall in Verbindung. Foto: dpa/Noroozi

Der Journalisten-Verband wollte einen iranischen Juristen in Deutschland vor Gericht bringen. Der ist jetzt in Bukarest auf mysteriöse Weise zu Tode gekommen.

Bukarest - Opfer von Gholamreza Mansuri können sich gut an seine Spezialität erinnern: Als Richter im Iran habe Mansuri angeklagten Journalisten mit Vorliebe angebliche Verbindungen zu ausländischen Geheimdiensten angehängt und sie anschließend Haft und Folter zugeführt. Im Jahr 2013 soll Mansuri an einem einzigen Tag 20 Journalisten ins Gefängnis geschickt haben, auch die Familien der Reporter verfolgte er. Puria Alami, einer der betroffenen Journalisten, schrieb jetzt auf Twitter, Mansuri habe ihn wegen angeblicher Kontakte zum britischen MI6 verurteilt. Als Mansuri kürzlich in Deutschland auftauchte, forderte der Journalisten-Verband Reporter Ohne Grenzen (RSF) deshalb seine Festnahme. Doch Mansuri reiste nach Rumänien weiter – wo er jetzt unter mysteriösen Umständen starb: Seine Leiche wurde in Bukarest aufgefunden, angeblich nach einem Sturz aus dem fünften Stock seines Hotels.