Die Belegschaft der Brauerei hofft nun auf sicherere Jobs. Foto: Archiv/ Horst Rudel

Die Traditions-Brauerei wird an einen Investor aus China verkauft – für den Insolvenzverwalter ist das eine Erfolgsgeschichte.

Geislingen - Die vor drei Jahren insolvent gegangene Geislinger Kaiserbrauerei wird verkauft. Das 1881 gegründete traditionsreiche Brauhaus wird von der Aitedian International Holding GmbH mit Sitz in Ottobrunn erworben. Der chinesische Investor wolle alle Arbeitsplätze erhalten, die Brüder Kumpf als Geschäftsführer einsetzen und künftig auch den chinesischen Markt beliefern, teilt der Insolvenzverwalter Tobias Sorg mit.

Der Investor spricht vom perfekten Verkaufs-Zeitpunkt

Die im vergangenen Jahr mit dem World Beer Award ausgezeichnete Traditionsbrauerei musste im September 2014 wegen deutlichen Umsatzrückgangs Insolvenzantrag stellen. Seither wurde das Unternehmen unter der Leitung von Insolvenzverwalter Sorg saniert und restrukturiert. „Der Betrieb läuft wirklich sehr gut und die Umsätze der letzten Monate liegen deutlich über den Planungen“, erklärt er.

Auch das neue Export-Bier komme bei den Kunden sehr gut an. „Es ist der perfekte Zeitpunkt, das Unternehmen abzugeben“. Durch den Kauf könne voraussichtlich eine überdurchschnittlich hohe Insolvenzquote gezahlt werden. Die Sanierung sei damit erfolgreich abgeschlossen. Der neuen Eigentümerin seien Tradition und die hohe Qualität der Produkte besonders wichtig. „Ich habe über die Brauerei und ihre Geschichte gelesen und fand es beeindruckend, wie Familie und Mitarbeiter, gemeinsam mit der Insolvenzverwaltung, die Krise erfolgreich gemeistert haben und gestärkt daraus hervorgegangen sind. Das ist in China auch außerordentlich wichtig, deshalb hat uns der Betrieb angesprochen“, lässt sich die Projektverantwortliche von Aitedian Xiaoping Zhao-Moll zitieren.

Christoph und Ulrich Kumpf sollen Geschäftsführer bleiben

Die Geschäftsführung wolle man auf jeden Fall wie bisher in Familienhand lassen und den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. Außerdem sollen die Kaiser-Biere langfristig auch in China als hochwertiges Bier verkauft werden.

Laut der Pressemitteilung bewertet die Familie Kumpf den Verkauf sehr positiv. „Für die Zukunft der Kaiser-Brauerei ist diese Entscheidung großartig und wir freuen uns, mit der Aitedian International Holding jemanden gefunden zu haben, der sich für uns und unsere Brauerei wirklich interessiert“, erklärt Ulrich Kumpf. Christoph Kumpf ergänzt, man sei stark in den Investorenprozess und die Entscheidungen eingebunden gewesen und es gäbe sehr viel Einigkeit über die weiteren Entwicklungen.