Die Frau aus dem Fernsehen: die Moderatorin, Autorin und Schauspielerin Katrin Bauerfeind arbeitet seit den Nullerjahren erfolgreich im TV-Geschäft. Ihre Romane wurden zu Bestsellern. Foto: dpa

Katrin Bauerfeind hat sich der Liebe verschrieben: leichtfüßig, humorvoll, aber auch wehmütig und manchmal schmalzig beleuchtet die Moderatorin und Autorin das Thema aus allen Perspektiven. Ein Gespräch über was wohl: die Liebe! Und den Hass. Und die Schwaben.

Stuttgart/ Berlin - In den Nullerjahren war Katrin Bauerfeind (35) der Shootingstar des Internetfernsehens und bald auch das „It-Girl“ der Programmchefs vom „echten“ Fernsehen. Als „Sidekick“ von Harald Schmidt in seiner Late-Night-Show feierte sie ebenso Erfolge wie als Moderatorin eigener Sendungen. Beim Fernsehen ist sie immer noch, inzwischen mit der 3-Sat-Sendung „Bauerfeind – Die Leseshow“. Bücher haben es ihr schließlich angetan, ihr drittes „Alles kann, Liebe muss“ ist vor Kurzem erschienen, am 19. Mai gibt sie eine Lesung im Stuttgarter Theaterhaus. Warum wir alle mehr Liebe vertragen könnten und warum die Schwaben öfter aus sich heraus gehen sollten, erklärt die gebürtige Aalenerin im Interview.

Frau Bauerfeind, Sie haben sich der Liebe angenommen. Wird es jetzt kitschig?
Ich sage immer: Man kann sich leichter am Hintern kratzen als am Herzen. Das ist keine alte Weisheit, sondern ein Sprichwort, das ich mir ausgedacht habe. Ich finde ja, dass die Liebe, so wie alle Themen im Leben, durchaus viele lustige Anekdoten zutage fördert. Mein Genre sind die humorvollen Kurzgeschichten, es besteht also keine große Gefahr, dass es allzu kitschig wird.
Trotzdem gehen einige Ihrer Geschichten sehr ans Herz.
Ja, ich finde auch, dass es beim Thema Liebe wahrhaftig bleiben muss. Es dürfen auch Momente dabei sein, die wehtun oder zu Herzen gehen, denn all das bedeutet Liebe.
Sie empfehlen, es nicht aufzuschieben, einem nahestehenden Menschen zu sagen, wie gern man ihn hat. Warum ist das so wichtig?
Oft steckt man im Alltag fest und ist geneigt, Dinge, die man vielleicht denkt, nicht zu sagen. Irgendwas kommt immer dazwischen, oder man denkt: „Das weiß derjenige doch eh“ oder „Mach ich später“. Das Leben ist aber nicht unbegrenzt, und wenn es vorbei ist, denkt man immer, da hätte doch noch viel mehr Liebe sein können!
Wie sind Sie überhaupt auf die Liebe gekommen?
Weil ich festgestellt habe, dass da draußen viel Hass ist. Wenn schon Turnschuhe mit dem Slogan „There will be haters“ beworben werden, dann läuft etwas schief. Hass ist immer so ernst, und Liebe gilt schnell als kitschig. Also habe ich gedacht, man müsste die Liebe aus dieser Ecke rausholen, man darf sie nicht dem Zynismus oder der Werbung überlassen.