Britta Heidemann will sich für andere Sportler engagieren. Foto: dpa

In Rio ist die deutsche Fechterin Britta Heidemann mittendrin. Allerdings in anderer Mission – als Kandidatin für die Athletenkommission.

Rio de Janeiro - Ihre sportlichen Glanzzeiten liegen schon etwas zurück, in Rio ist Fechterin Britta Heidemann (33) dennoch mittendrin. Allerdings in anderer Mission. „Es wäre wichtig, dass Deutschland im IOC nicht nur durch den Präsidenten vertreten ist“, sagt die Kandidatin für die Athletenkommission.

Frau Heidemann, das IOC genießt derzeit nicht gerade den besten Ruf. Warum wollen Sie trotzdem in dessen Athletenkommission?
Gerade deshalb.
Gerade deshalb?
Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um sich zu engagieren. Nur wer sich einbringt, kann etwas verändern. Man darf nicht immer nur meckern, dann aber nichts tun.
Woran wollen Sie denn arbeiten?

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Ich war 20 Jahre Leistungssportlerin, vor allem im Fechten. In dieser Zeit hatte ich oft den Eindruck, dass Dinge nachjustiert gehören, damit die Sportler die besten Bedingungen vorfinden. Einen Athleten kostet es unheimlich viel Energie, wenn er sich um mehr als seinen eigenen Wettkampf kümmern muss.
Wie stehen Ihre Chancen, gewählt zu werden?
Es gibt 23 Kandidaten für vier Plätze. Jeder Athlet, der in Rio de Janeiro dabei ist, hat vier Stimmen.
Und Ihre Chancen?
Schwer einzuschätzen. Wichtig ist aktuell, sich zu präsentieren. Ich bin von 7 Uhr bis 20 Uhr ständig im Olympischen Dorf unterwegs, gehe auf Athleten zu, bin ansprechbar, mache auf mich aufmerksam.
Mit welchem Erfolg?
Ich stehe viel vor der Ab- und Ankunftshalle, klatsche ab und gratuliere, wenn die Athleten vom Wettkampf zurückkommen. Ihre Kapazität, sich mit der Wahl zu beschäftigen, ist naturgemäß eher gering. Deshalb erkläre ich immer wieder, warum die Athletenkommission wichtig ist und hoffe, dass sie ein Gefühl dafür bekommen, dass ich mich für sie einsetzen werde.