Die Schweden setzen in der Corona-Krise auf die Freiwilligkeit der Menschen. Foto: imago/Orre Pontus

Während das öffentliche Leben in der Corona-Pandemie vielerorts zeitweise still stand, gab es in Schweden nur wenige Einschränkungen. Wie riskant war das? Ein Gespräch mit dem Architekten des Sonderwegs.

Stockholm - Als große Teile der Welt im März in den Corona-Lockdown gingen, entschied sich Schweden für einen anderen Weg. Es gab keine Maskenpflicht, die meisten Einrichtungen wie Restaurants oder Kindergärten blieben geöffnet. Nur ein Versammlungsverbot ab 50 Personen, ein Besuchsverbot in Altenheimen sowie Abstandsregeln in der Gastronomie wurden verhängt. Schweden setzte vielmehr auf Freiwilligkeit – es wurde empfohlen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und Zuhause zu bleiben wenn möglich. Architekt des Sonderwegs ist Schwedens Staatsepidemiologe – der Arzt Anders Tegnell (64). Im Interview spricht er über den mitunter umstrittenen Umgang mit der Corona-Pandemie.