Sylvia Pilarsky-Grosch vom BUND hat Tobias Miltenberger (links) und David Gerstmeier vom Institut Pro Biene den Gerhard-Thielcke-Naturschutzpreis verliehen. Foto: BUND BW/Niklas Hahn

Noch längst sind nicht alle ihre Forderungen umgesetzt, doch ihre Ideen leben weiter: Der BUND hat die beiden Pro-Biene-Gründer Tobias Miltenberger und David Gerstmeier nun mit dem Naturschutzpreis ausgezeichnet.

Der BUND Baden-Württemberg hat Tobias Miltenberger und David Gerstmeier mit dem Gerhard-Thielcke-Naturschutzpreis ausgezeichnet. Die beiden Stuttgarter sind die Gründer des Instituts Pro Biene für ökologische Bienenhaltung in Stuttgart-Möhringen und die Initiatoren des „Volksbegehrens Artenschutz: Rettet die Bienen“. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Die zentralen Forderungen des 2019 angestoßenen Volksbegehrens waren unter anderem: den Pestizideinsatz drastisch zu reduzieren und in Naturschutzgebieten zu verbieten, Streuobstwiesen zu schützen, Lichtverschmutzung einzuschränken, öffentliche Flächen bienenfreundlich zu gestalten und den ökologischen Landbau zu fördern.

Am Ende zäher Verhandlungen ging aus dem Volksbegehren schließlich als Kompromiss das Biodiversitätsstärkungsgesetz hervor, das seit Januar 2021 in Baden-Württemberg in Kraft ist. „Auch wenn wir derzeit mit der Umsetzung des Gesetzes noch alles andere als zufrieden sind, ist es dem persönlichen Einsatz der beiden Preisträger zu verdanken, dass wir uns nun darauf berufen und die Umsetzung der Vorgaben einfordern können. Sie haben damit den Natur- und Artenschutz im Land nachhaltig geprägt“, sagte die BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch bei der Preisverleihung.

So soll das Preisgeld verwendet werden

Die Auszeichnung mit dem Naturschutzpreis sieht der Pro-Biene-Gründer und -Geschäftsführer Tobias Miltenberger als schöne Wertschätzung seines Engagements, mit dem er noch lange nicht am Ende sei. „Auch in Zukunft möchte ich Menschen für den Arten- und Bienenschutz begeistern und auf eine konsequente Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes pochen“, wird Miltenberger in einer BUND-Mitteilung zitiert. Das Preisgeld möchte er in ein Kooperationsprojekt von Pro Biene in Nigeria investieren. „Wir werden damit unser Kinderbuch über die Honigbiene übersetzen und kulturell anpassen, um es vor Ort einsetzen zu können.“ Auch sonst setzt sich das Institut durch Bildungsarbeit, Forschung sowie Öffentlichkeitsarbeit für die Zukunft von Mensch und Biene ein. Es wurde im Jahr 2016 von Demeter-Berufsimkern gegründet und führt jedes Jahr mehr als 1000 Menschen an die Insekten heran, veranstaltet Seminare und betreibt Forschungsprojekte.