Wer über eine Beckenbodensenkung leidet, klagt über Blasenschwäche oder können ihren Darm nicht mehr richtig entleeren. Foto: dpa

Druckgefühl, Urinverlust oder Schmerzen beim Sex – all das kann auf einen schwachen Beckenboden hindeuten. Die Tübinger Frauenärztin Christl Reisenauer sagt, wie wichtig eine frühe Therapie für den Heilungserfolg ist.

Tübingen/Stuttgart - Das Leiden macht erfinderisch: Um dem Druck im Unterleib zu entgehen, blieb die Mittfünfzigerin einfach so lange wie möglich sitzen. Im Büro, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Freunden. Morgens und abends, bevor es aus dem Haus ging, legte sie sich einfach ein bisschen hin – nur so rutschten Blase und Darm wieder an ihren Platz und sie konnte später überhaupt auf die Toilette gehen. So versuchte sie, den Alltag zu meistern – ohne dass jemandem ihre Probleme auffielen. In der Sprechstunde der Frauenklinik des Uniklinikums Tübingen klagt die Frau dann ihr Leid: „Ich hab’s versucht in Griff zu bekommen“, erklärt sie der Leiterin des Beckenbodenzentrums, Christl Reisenauer. „Aber es ist nur schlimmer geworden.“