350 Hektar Weinberge in Bönnigheim liegen im Schutzgebiet. Wengerter und Landwirte warnen vor Ernteausfällen als Folge des Volksbegehrens. Foto: I.Stegmaier

Die einen sehen die Existenz ihrer Betriebe bedroht, die anderen fordern ein grundsätzliches Umdenken zum Schutz der Artenvielfalt: Landwirte aus der Region kritisieren die Forderungen der Initiative „Rettet die Bienen“.

Bönnigheim - Ernte in Gefahr“ steht auf dem Schild. Dahinter wachsen kümmerliche Maispflanze inmitten von Unkraut. Der Bönnigheimer Winzer Markus Stegmaier und sein Mitarbeiter Nik Staudenrausch haben das Schild aufgestellt, um auf ihr Experiment hinzuweisen: Sie hatten nach eigener Aussage einen Teil ihres Maisfeldes sich selbst überlassen, ganz ohne Pflanzenschutz und Düngemittel, das restliche Feld behandelten sie nur einmal im Jahr mit Pflanzenschutzmitteln. Der Unterschied ist auf den ersten Blick zu erkennen: Während die drei Meter hohen Maispflanzen große Früchte tragen, sind die unbehandelten gerade einmal einen halben Meter hoch und haben kümmerliche Kolben. Mit der Aktion will Stegmaier vor möglichen Folgen des Volksbegehrens Artenschutz warnen. Wenn es erfolgreich ist, befürchtet Stegmaier, könnten seine Maiskolben künftig häufiger so kümmerlich aussehen wie aus dem Testfeld und wären nicht mehr zu verkaufen.