Legionellen außerhalb des Labors gefährden Atemorgane Foto: dpa

Im Rosenbad in Stuttgart-Vaihingen sind Legionellen in hoher Konzentration gefunden worden. Betroffen sind die Duschenanlagen, nicht das Schwimmbecken. Allerdings müssen die Frühschwimmer bis auf weiteres auf ihre warme Dusche nach dem Sport verzichten.

Stuttgart - Im Rosentalbad im Stuttgarter Stadtbezirk Vaihingen sind Legionellen im Duschwasser gefunden worden. Nach der Reinigung der Anlage hat der städtische Bäderbetrieb zunächst Duschköpfe mit Desinfektionsfilter anbringen lassen, die dem täglichen Betrieb jedoch nicht standhielten.

Deshalb zogen die Ämter nun die Konsequenz und veranlassten, dass die Warmwasserduschen zum Schutz der Besucher vor einer Infektion geschlossen wurden. Momentan stehen den Badegästen nur Kaltwasserduschen am Beckenrand zur Verfügung.

Wie die Geschäftsführerin des städtischen Bäderbetriebs am Montag bestätigte, war die Probe, die am 14. August genommen wurde, positiv. Es habe sich, gemessen an den Vorgaben der Trinkwasserverordnung, um „stark erhöhte Werte von Legionellen in der Duschwasseranlage“ gehandelt.

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die sich im 25 bis 55 Grad warmen Wasser vermehren. Sie gedeihen oft im Trinkwasser oder verbreiten sich über Klimaanlagen. Werden Legionellen beispielsweise über den Duschnebel eingeatmet, können sie eine schwere Lungenentzündung oder eine grippeartige Erkrankung hervorrufen. Insbesondere ältere Menschen und kranke Personen sind gefährdet.

Beim Bäderamt herrscht bisher noch Unklarheit darüber, warum und wie sich die Legionellen so stark vermehren konnten. Der Besucheransturm und die hohe Lufttemperatur könnten eine Rolle gespielt haben, wird im Amt vermutet. Die Badegäste sind erst am Dienstag informiert worden. Nun weisen Informationstafeln auf den Legionellenfund und die geschlossenen Duschen hin.

Der Legionellenfund ist nicht der erste in Stuttgart. Vor einigen Jahren traten die Bakterien im Hallenbad Heslach in zu hoher Konzentration auf.