Dutzende Goldgräber sind auf der indonesischen Insel Sulawesi nach dem Einsturz einer Mine von Trümmern begraben worden. Bisher sind 13 Tote geborgen worden, teilten die Behörden mit. Foto: dpa

Bei einem Erdrutsch in einer illegalen Goldmine in der indonesischen Provinz Sulawesi sind Dutzende Menschen unter Erdmassen und Geröll begraben worden. Immer wieder kommt es zu solchen schweren Bergwerksunglücken. Eine Übersicht.

Jakarta - Auf der indonesischen Insel Sulawesi sind beim Einsturz einer illegalen Goldmine in der vergangenen Woche vermutlich mehrere Dutzend Bergleute ums Leben gekommen. Die Hoffnung, nach einer Woche Suche noch Überlebende zu finden, ist gering. Nach einer neuen Bilanz der Behörden vom Dienstag gab es bei dem Unglück im Norden der Nachbarinsel von Borneo mindestens 13 Tote. Wie viele Menschen jetzt noch in der Mine begraben sind, weiß niemand genau. Die Schätzungen reichen von 30 bis 100.

Die Mine liegt rund 3000 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Jakarta. Auf dem instabilen Boden des Bergwerks waren am Dienstag (28. Februar) Stützbalken zusammengebrochen. Dutzende Arbeiter wurden in der illegal angelegten Mine eingeschlossen. Ein Sprecher der Rettungsdienste sagte am Dienstag, es gebe bereits seit längerer Zeit keine Lebenszeichen mehr.

Behörden wissen nicht, wie viele Bergleute vermisst werden

Bislang konnten 20 Bergleute aus dem Stollen befreit werden. Zwei von ihnen starben später im Krankenhaus. Die Rettungsarbeiten werden dadurch erschwert, dass die Helfer in dem unwegsamen Gelände kein schweres Gerät benutzt können.

Zudem stammen viele Bergleute nicht aus der Nachbarschaft, sondern aus weiter entfernten Regionen. Deshalb haben die Behörden keinen genauen Überblick, wie viele Leute genau vermisst werden. Der Sprecher sagte: „Bislang haben sich nur 20 Familien gemeldet. Die Arbeiter kannten sich kaum untereinander.“

In Indonesien gibt es nach Schätzungen mehr als 1000 solcher Minen, wo ohne Konzession nach Gold gegraben wird. Die Arbeit ist schlecht bezahlt und extrem gefährlich. Tödliche Unfälle in Minen, die keine Konzession haben, kommen in Indonesien häufiger vor.

Tödliche Grubenunglücke

Trotz technischer Fortschritte bei den Sicherheitsmaßnahmen kommt es immer wieder weltweit zu Grubenunglücken. Alle Bergbau-Nationen sind davon betroffen.

Besonders viele Todesopfer waren in den vergangenen Jahren in China, Russland, der Ukraine und der Türkei zu beklagen. Auch in Deutschland gab es im 20 Jahrhundert einige schwere Bergwerksunglücke mit zahlreichen Toten. Eine Übersicht über schwere Grubenunglücke der letzten Jahrzehnte.