In Leimen entdeckten Bürger einen vermeintlichen Scharfschützen auf dem Dach. (Symbolbild) Foto: dpa/A3471 Boris Roessler

Im baden-württembergischen Leimen hat der Videodreh von Studenten für Schrecken in der Nachbarschaft gesorgt. Besorgte Bürger meldeten sich bei der Polizei, weil sie einen vermeintlichen Scharfschützen entdeckt hatten.

Leimen - Mehr als ein Dutzend Waffen-Imitate und ein vermeintlicher Scharfschütze auf einem Garagendach: Zwei junge Männer haben mit einem Videodreh für ein Studienprojekt einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Eine besorgte Zeugin hatte den Beamten am Samstag geschildert, dass in einem Wohngebiet im baden-württembergischen Leimen eine mit einem Gewehr bewaffnete Person samt Tarnkleidung, Helm und Schutzweste auf einem Garagendach neben einer Wohnung Stellung bezogen habe, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Daraufhin sei man von einer ernsten Lage ausgegangen. Der vermeintliche Tatort wurde weiträumig abgesperrt, rund 50 Polizisten wurden zusammengezogen.

Doch die vermeintliche Gefahrensituation entpuppte sich als harmlos: Zwei Männer hatten auf dem Garagendach lediglich Szenen für ein offenbar militaristisch anmutendes Studienprojekt gedreht.

Gegen 15.40 Uhr - mehr als zwei Stunden nach dem Anruf der Zeugin - öffnete sich die Tür des Hauses, zu dem die Garage gehört. Ein Quartett stieg ins Auto - und wurde prompt von den lauernden Polizisten gestoppt. Bei der Befragung konnten die Insassen das Missverständnis zusammen mit weiteren Hausbewohnern aufklären. Dennoch kassierte die Polizei mehr als ein Dutzend Waffen-Imitate, militärische Ausrüstung und vermeintlich echte Munition zunächst ein. Als Hauptbeteiligte des Videodrehs machten die Beamten zwei Männer im Alter von 20 und 25 Jahren aus.