Am 16. Mai haben sich in Stuttgart Tausende versammelt, um gegen die Coronabeschränkungen zu protestieren. Am Rande der Demo gab es mehrere Übergriffe. Der Staatsschutz geht davon aus, dass Linksextremisten damit auf die mutmaßliche Unterwanderung der Demo durch rechte Gruppen aufmerksam machen wollten. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten steigt massiv. Rechte wie linke Szene verzeichnen Zulauf. Doch gerade in Krisenzeiten muss sich die Mitte der Gesellschaft bewähren.

Stuttgart - Die Zahlen, die die Bundesregierung am Mittwoch veröffentlicht hat, überraschen nicht. Denn gefühlt war es den meisten Menschen schon vorher klar, dass die Gesellschaft in Deutschland immer weiter auseinanderdriftet. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ideologisch. Dennoch erschreckt die Statistik: Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf mehr als 41 000 gestiegen. Delikte mit antisemitischem Hintergrund erreichen Höchstwerte. Auf der rechten wie der linken Seite gibt es große Zuwächse. Das lässt für das aktuelle Jahr angesichts der Corona-Debatten nichts Gutes erwarten.