Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann am ersten Tag an ihrem neuen Arbeitsplatz im Rathaus Foto: Thomas Niedermueller

Die Nachfolgerin von Werner Wölfle hat die Arbeit aufgenommen. Zuvor war Alexandra Sußmann im Staatsministerium tätig. Im Herbst muss sie bei den Haushaltsberatungen im Rathaus mitwirken.

Stuttgart - Die neue Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Alexandra Sußmann, hat am vergangenen Donnerstag ihren Dienst angetreten. Sie ist auf Vorschlag der Fraktion der Grünen am 23. Mai vom Gemeinderat gewählt worden, ist selbst aber nicht Mitglied der Umweltpartei.

Sußmann sagte bei ihrem Amtsantritt: „Ich freue mich auf die vielfältigen Aufgabengebiete, die es uns ermöglichen, soziale Dienstleistungen und Unterstützungsmaßnahmen abgestimmt aus einer Hand anzubieten.“ Am ersten Tag stand für die neue Beigeordnete ein Treffen mit den Amts- und Abteilungsleitern ihres Referats an. Von ihrem Büro aus blickt die Bürgermeisterin auf den Marktplatz. „Es ist etwas Besonderes, mittendrin zu sein“, sagt sie. Unter den Gegenständen, die sie mitgebracht hat ins Rathaus, ist eine Figur der Justitia, die sie von ihrem Vater zu ihrem Eintritt in den Justizdienst bekommen hat. „Der Blick darauf hilft, Dinge auszubalancieren und gerechte Entscheidungen zu treffen“, sagt sie.

Büroleiterin in der Staatskanzlei

Alexandra Sußmann tritt die Nachfolge von Werner Wölfle (Grüne) an. Sie war zuvor Büroleiterin des Chefs der Staatskanzlei im Staatsministerium. Dort war die 43-Jährige von Ende 2014 bis Mitte 2016 für Grundsatzfragen des Ausländer- und Asylrechts zuständig. Dazwischen war sie Vizepräsidentin des Regierungspräsidiums Stuttgart. Alexandra Sußmann ist Juristin. Nach ihrer Promotion zum Normvollzug im Umweltrecht trat sie 2006 in den Justizdienst des Landes. Sie war Richterin am Sozialgericht Stuttgart und am Verwaltungsgericht.

Zum Geschäftskreis der neuen Bürgermeisterin gehören das Sozialamt, das Gesundheitsamt, das Jobcenter, der Eigenbetrieb Leben und Wohnen, die Arbeitsförderung, die Abteilung Integrationspolitik sowie die Stabsabteilung der Behindertenbeauftragten. Das Referat zählt gut 2300 Beschäftigte und hat ein Finanzvolumen von mehr als 900 Millionen Euro. Ein Großteil davon sind Sozial- und Transferleistungen.

In einem Gespräch mit unserer Zeitung hat die neue Sozialbürgermeisterin kürzlich erklärt, dass sie sich unter anderem der Frage widmen wolle, wie die noch immer vielen langzeitarbeitslosen Menschen integriert werden können. Als „herausforderndste Aufgabe“ betrachtet sie die Integration von Geflüchteten.