Der illegale Handel mit Tieren – oder Produkten, die aus ihnen hergestellt wurden – boomt. Foto: Meinhardt/Hauptzollamt

Der illegale Internet-Handel mit Tieren boomt. Häufig verenden artengeschützte Exemplare auf dem Postweg – wie der Zoll in Frankfurt berichtet.

Frankfurt/Main - Seltene Tiere im Internet bestellt und im Paket verschickt: Beim Hauptzollamt Frankfurt sind im vergangenen Jahr fast 1700 lebend transportierte Kreaturen sichergestellt worden. Das teilte das Amt am Freitag mit. „Zwei grüne Baumwarane kamen im Postpaket aus Indonesien am Flughafen an. Ein Waran war bereits vertrocknet, das andere Tier war in so schlechter Verfassung, dass es kurz darauf ebenfalls verendete“, sagte eine Sprecherin. Im Handkoffer eines Reisenden aus Algerien waren vier lebende Maurische Landschildkröten eingepfercht.

Im Jahr 2017 kam es beim Hauptzollamt zu 372 Sicherstellungen von mehr als 13 300 artengeschützten Einzelexemplaren. Darunter waren neben Tieren auch mehr als 2000 lebende Pflanzen. „Der illegale Handel mit exotischen Tier- und Pflanzenarten ist ein profitträchtiges Geschäft, die Folgen für die Umwelt dramatisch“, heißt es beim Zoll. Verstöße gegen das Artenschutzübereinkommen können Geldbußen bis 50 000 Euro oder sogar Haft nach sich ziehen.

Mit Schlangenhäuten überzogene Geigen

„Mit Schlangenhäuten überzogene Geigen oder Gitarren werden häufig per Internet geordert“, berichtete der Zoll. Ein Paket aus China enthielt eine Weste aus dem Fell des artengeschützten Polarfuchses. Und Musikinstrumente bestehen zum Teil aus artengeschützten Hölzern. Zwischen Januar und Mai 2018 wurden 50 Gitarren oder Griffbretter beschlagnahmt, die zum Teil aus Palisanderholz bestanden.