Für das Fällen der Bäume muss das Liegenschaftsamt ein Bußgeld bezahlen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Stadt Stuttgart tut Buße für die Abholzaktion am Killesberg und bezahlt ein Bußgeld für das illegale Fällen. Ein fader Beigeschmack bleibt dennoch, meint Thomas Braun.

Stuttgart - Wenn man sich die Reaktion mancher Stadträte auf das Eingeständnis der Stadt anschaut, auf dem Killesberg seien Bäume illegal abgeholzt worden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das Fällen eines Baumes sei doch kein Weltuntergang, befand der Uhlbacher Wengerter und CDU-Senior Fritz Currle. Und Ralph Schertlen, eben erst bei den Stadtisten wegen interner politischer Differenzen ausgeschieden, sieht das Vorgehen des Liegenschaftsamts abgesehen von der mangelnden Kommunikation mit den Anwohnern prinzipiell als richtig an.

Nicht verstanden, worum es geht

Offenbar haben beide nicht verstanden, worum es geht. Wenn Otto Normalverbraucher einen Baum auf seinem Grundstück fällen lassen will, braucht er dazu eine Genehmigung der Stadt. Holzt die Stadt selbst ab, sollte sie sich ebenfalls an die vom Gemeinderat schon 2013 verabschiedete Baumschutzsatzung halten oder wenigstens vorab entsprechende Baumgutachten einholen. Es muss gelten: Gleiches Recht für alle.

Dass sich der Amtsleiter nun für das Vorgehen seiner Leute am Killesberg öffentlich entschuldigt hat, ist daher nur recht und billig. Ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem: Die Stadt zahlt das noch zu verhängende Bußgeld quasi an sich selbst – das Geld fließt in die Stadtkasse. So manchen Bürger hätte ein solcher Baumfrevel dagegen in die Privatinsolvenz getrieben.