Die jahrelang ungenutzte Immobilie in der Gartenstraße war der Anlass für die Zweckentfremdungssatzung in Tübingen. Foto: Christine Keck

In Tübingen ist seit Mitte Juli ein Haus besetzt. Oberbürgermeister Boris Palmer lobt den zivilen Ungehorsam und will mithelfen, dass die Immobilie in bester Lage Gemeineigentum wird.

Tübingen - Ein pinkfarbenes Graffiti begrüßt am Hauseingang: „Hier könnten Sie wohnen“ wurde auf die Wand gesprüht, daneben ein Pfeil. Eine Einladung in die Tübinger Gartenstraße 7, die Türen sind weit offen. Vier Stockwerke in bester Lage, Neckarblick, terrassierter Garten – und seit vielen Jahren leer stehend. Unten war bis 1998 ein Haushaltswarengeschäft, darüber sind Wohnungen. Seit Mitte Juni ist die Immobilie in der Innenstadt besetzt. Nicht nur in Stuttgart oder Freiburg, auch in Tübingen boomen Hausbesetzungen. Neulich in Reutlingen lobte der Oberbürgermeister die jungen Leute, die den Finger in eine Wunde legten. Das eroberte Haus gehörte einer städtischen Tochtergesellschaft.