Grünes Thai Curry wird auch gerne mal mit Koriander garniert. Das Kraut ist an den ausgefransten Blättern in der Mitte der Schüssel zu erkennen. Foto: imago images / Westend61

Zum internationalen „Ich hasse Koriander“-Tag erklären wir, warum das grünblättrige Gewürz für einen Teil der Menschen so gar nicht ins Essen gehört, während andere diese vehemente Abneigung nicht verstehen können.

Stuttgart - Was haben Koriander, Marzipan, Lakritz und Donald Trump gemeinsam? – Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Lieben oder hassen. Während sich bei den anderen drei Streitthemen mitunter Rätsel auftun, woher der tiefe Graben zwischen Befürwortern und Gegnern kommt, ist die Wissenschaft zumindest beim Koriander der Antwort auf diese Frage näher gekommen.

Das erscheint notwendig, häufen sich doch gerade am internationalen „I hate Coriander Day“, dem 24. Februar, die Tweets, Posts und Blogbeiträge einer Netzgemeinschaft, die sich im Hass auf das grünblättrige Kraut vereint. Ein wiederkehrendes Bildmotiv ist dabei der erhobene Mittelfinger.

Andere Nutzer ordnen ihre Aversion gegen das Kraut ein in eine ganze Reihe alltäglicher Missstände, die wohl jeder hierzulande kennt: fehlende W-Lan-Verbindung, niedriger Akkustand und der sich immerwährend drehende Kreis eines Ladebildschirms ohne Hoffnung auf eine stabile Internetverbindung.

Doch genug davon. Was sagt nun die Wissenschaft zum Ursprung dieses öffentlich propagierten Ekels? – Die Gene sind schuld.

Rezept-Tipp (Plus): Falls Sie Koriander-Liebhaber sind oder einer werden wollen

Forscher um Nicholas Eriksson haben dazu eine Studie im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Das Team aus Wissenschaftlern überprüfte das Erbgut von rund 30.000 Freiwilligen. Dabei stießen sie auf ein Gen mit dem Code für einen Geruchsrezeptor, der Aldehyde in den Lebensmitteln erkennt. Koriander hat viele dieser Aldehyde. Der Clou: Es gibt zwei Varianten von Gen und Rezeptor. Eine Variante davon lässt den Menschen das Seifige im Koriander stärker wahrnehmen. Gerade bei Korianderhassern wurden diese Gene häufig gefunden.

Wie Welt.de berichtet, wurden indes noch weitere Gene als Ursachen für die Abscheu von Koriander ausfindig gemacht. Allerdings sei das Erbgut nur ein Faktor von vielen, der die Abneigung gegen Koriander erklärt. So spielten laut den Forschern auch kulturelle Prägungen eine wesentliche Rolle bei der Erklärung des Für und Widers rund um das grüne Kraut mit den ausgefransten Blättern.