Hurrikan „Maria“ hat Puerto Rico schwer getroffen Foto: AP

Neun Menschen hat „Maria“ bislang in der Karibik das Leben gekostet, die Schäden in Puerto Rico sind wegen teilweise ausgefallener Telefonnetze noch nicht absehbar. Nun zieht der Hurrikan an der Dominikanischen Republik vorbei.

San Juan -

Hurrikan „Maria“ hat in Puerto Rico zerstörte Häuser hinterlassen und manche Straßen in reißende Flüsse verwandelt. Die Stromversorgung brach auf der ganzen Insel zusammen. Stundendenlang war der Sturm über die Karibikinsel hinweggefegt. Am frühen Donnerstagmorgen befand das Zentrum des Sturms sich wieder über dem offenen Meer.

Eine tote Person sei bislang gemeldet worden, sagte Gouverneur Ricardo Rossellódem Fernsehsender CNN. Die Gesamtzahl der Opfer sei noch unklar, weil die Telekommunikationsnetze teilweise zusammengebrochen seien. Er verhängte eine Ausgangssperre für die Nächte, um Rettungskräften den Zugang zu erleichtern und die öffentliche Ordnung aufrechtzuhalten.

In der Nacht wurde die Hurrikanwarnung für Puerto Rico aufgehoben, als „Maria“ weiterzog. Am frühen Morgen befand sich das Zentrum des Sturms etwa 85 Kilometer nordöstlich der dominikanischen Stadt Punta Cana und die Windgeschwindigkeit betrug 185 Kilometer pro Stunde. Das US-Hurrikanzentrum prognostizierte, dass „Maria“ an der Nordküste der Dominikanischen Republik vorbeizieht und dann in die Nähe der Turks- und Caicosinseln und der Bahamas kommt.

Auf Puerto Rico riss der Hurrikan Dächer herunter und Türen aus ihren Angeln. Sendemasten stürzten um. Mindestens neun Personen starben durch „Marias“ Auswirkungen in der gesamten Karibik.

„Sobald wir rausgehen können, werden wir unsere Insel zerstört vorfinden“, sagte der Direktor des Katastrophenschutzes in Puerto Rico, Abner Gomez. „Die Informationen, die wir bisher erhalten haben, machen keinen Mut“, sagte er. Der Sturm habe alles auf seinem Weg Liegende zerstört.

Auf Puerto Rico entwickelten sich viele Straßen zu Flüssen, in denen Dutzende halb versunkene Fahrzeuge zu sehen waren. Der Sturm traf die Insel inmitten einer Wirtschaftskrise. Die Schulden sind hoch, die Regierung hat bereits vor einem Finanzengpass gewarnt.

Rosselló machte den Bewohnern trotzdem Mut: „Wir sind stärker als jeder Hurrikan“, erklärte er. Gemeinsam werde man den Wiederaufbau schaffen. Er bat US-Präsident Donald Trump, die Insel zur Katastrophenzone zu erklären. Das würde den Weg für Hilfen des Bundes frei machen. Trump twitterte: „Puerto Rico ist von einem neuen Monster-Hurrikan getroffen worden. Seid vorsichtig, im Herzen sind wir bei euch - werden da sein, um zu helfen!“

In Vorbereitung auf „Maria“ brachten die Behörden in der Dominikanischen Republik indes rund 4000 Touristen von einem Urlaubsort ganz im Osten in die Hauptstadt Santo Domingo. Ungefähr 100 Flüge wurden gestrichen, Schulunterricht fiel aus.

Die Tourismusbehörde auf den Amerikanischen Jungferninseln erklärte, Urlauber sollten ihre geplanten Trips in das Gebiet verschieben. Die Insel Saint Croix habe vorerst mit Wiederaufbauarbeiten nach „Maria“ zu tun. Gleiches gelte für die von „Irma“ zuvor getroffenen Inseln Saint Thomas und Saint John.