Sieht jedenfalls gefährlich aus: Pitbull-Terrier im Zwinger Foto: dpa

In Stuttgart gibt es immer weniger Kampfhunde. Derzeit sind 59 gemeldet. Vor 14 Jahren bei Einführung der Kampfhundesteuer in Stuttgart waren es noch 437. Aber möglicherweise lügt die Statistik.

In Stuttgart gibt es immer weniger Kampfhunde. Derzeit sind 59 gemeldet. Vor 14 Jahren bei Einführung der Kampfhundesteuer in Stuttgart waren es noch 437. Aber möglicherweise lügt die Statistik.

Stuttgart - In der Landeshauptstadt gibt es immer weniger Kampfhunde. Derzeit sind 59 American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pitbull Terrier gemeldet. Vor 14 Jahren bei Einführung der Kampfhundesteuer in Stuttgart waren es noch 437.

Hundeexperten, wie Martin Pechmann vom Stuttgarter Tierheim glauben jedoch, dass in der Landeshauptstadt nach wie vor mehrere hundert Kampfhunde gehalten werden. „Die Dunkelziffer kann keiner jemals feststellen“, so Pechmann. Im Umkehrschluss hieße das: Die Stadt hat ihr Ziel, mit einer höheren Steuer für Kampfhunde deren Haltung unattraktiv zu machen, womöglich nur auf dem Papier erreicht.

Nachdem die Haltung von Kampfhunden ab dem Jahr 2000 landesweit nur noch mit hohen Sicherheitsauflagen erlaubt war, hatte der Gemeinderat damals die Steuer für die einschlägigen Rassen von umgerechnet 108 Euro auf 612 Euro erhöht. Seitdem geht die Zahl der gemeldeten Kampfhunde statistisch stetig zurück.

Allerdings findet keine Überprüfung statt. Hunde müssen bei ihrer Anmeldung nicht vorgeführt werden. „Es gibt keinen Außendienst, der speziell Hunde auf ihre ordnungsgemäße Anmeldung hin überprüft“, heißt es dazu bei der Stadt. Mancher Kampfhundehalter meldet sein Tier laut Pechmann zudem in einer Kommune an, die keine oder eine geringere Kampfhundesteuer erhebt. Über einen Verwandten sei dies ohne Weiteres möglich. Der Hundeexperte verweist überdies darauf, dass sogenannte Züchter aus Osteuropa nach wie vor Tiere einführen und „aus dem Auto heraus verkaufen“.

Insgesamt sind in Stuttgart rund 13 000 Hunde registriert. Im Jahr 2011 hatte die Landeshauptstadt in einer einmaligen, 300 000 Euro teuren Aktion Hundefahnder losgeschickt und so rund 1900 nicht angemeldet Tiere aufgespürt.