Nicht jedem Chihuahua geht es so gut wie Conchita Foto: AP

Von wegen Hundeleben: Chihuahua-Hündin Conchita hat nicht nur sehr viel Geld geerbt.

Miami - Conchita führt seit jeher ein Luxusleben. Um den Hals trägt sie Diamanten, am Leib feinstes Kaschmir. Auch künftig dürfte der Chihuahua-Hündin ein Hundeleben vergönnt sein.

Conchita führt alles andere als ein Hundeleben. Drei Millionen Dollar (2,4 Millionen Euro) für Leckerli und Pediküre hat das verwöhnte Chihuahua-Hündchen gerade geerbt - außerdem eine Luxusvilla und einen wuchtigen Geländewagen samt Chauffeur. Amerika schüttelt einmal mehr den Kopf über spleenige Millionäre, denen der Reichtum ganz offenkundig den Verstand verwirrt hat.

Im März war Conchitas wunderliches Frauchen, die Wall-Street-Erbin Gail Posner mit 67 Jahren an Krebs gestorben. Bei der Testamentseröffnung traf Gails Sohn Bret Carr fast der Schlag. Conchita und die sieben Hausangestellten bekamen zusammen rund 29 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) zugesprochen, während Carr mit einer läppischen Million abgespeist wurde.

"Sie hatte ein ernstes Drogenproblem"

Allein Gails Haushälterin, die auf den wohlklingenden Namen Queen Elizabeth hört, erhielt fünf Millionen und ein Gratiswohnrecht in der Prachtvilla - verbunden mit der Auflage, weiterhin gut für Conchita und die Hausschildkröten zu sorgen. Nun geht der Sohn gerichtlich gegen den letzten exzentrischen Willen seiner Mutter vor. Carrs Schwester war schon vor Jahren an einer Überdosis Drogen gestorben.

Auch Posners Millionen waren nur geerbt. Gail war eines von vier Kindern des verrufenen Finanz-Akrobaten Victor Posner, der in den 80er Jahren die Ära der gierigen Geckos an der Wall Street mitbegründete und vor acht Jahren, nach zahllosen Prozessen wegen seiner rüden Methoden, starb. Auch um sein Testament gab es mächtig Streit. Mit ihrem Reichtum - mindestens 100 Millionen Dollar - führte Gail Posner in ihrer plüschigen Florida-Villa mit sieben Schlafzimmern in der Nähe von Miami das Leben einer gelangweilten Exzentrikerin. Hündchen Conchita hatte die verdrehte Tierliebe ihres Frauchens auszubaden.

Dass ihr ein diamantenes 15.000-Dollar-Halsband von Cartier zu eng war, fand Posner ziemlich lustig. "Conchita ist das einzige Mädchen, das ich kenne, das in Diamanten nicht die besten Freunde sieht", frohlockte sie. Ob ein Körbchen in Ferrari-Form, Kaschmirpullis, eine Lockenperücke, Massagen und sanft gegrillte Hühnchenbrust zu Mittag besser bei dem Tier ankamen, ist ungewiss.

Dass seine Mutter beim Verfassen ihres letzten Willens nicht mehr Herrin ihrer Sinne war, steht für den Sohn, der 1992 wegen eines gefälschten Schecks zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war, außer Frage. Die Dienstboten hätten sich seine depressive Mutter mit Hilfe von Medikamenten gefügig gemacht und sie damit zur Testamentsänderung bewegt, argumentierte Carrs Anwalt vor Gericht. In seiner über 100-seitigen Klage beschreibt der Sohn die Mutter als "zutiefst gestört" und von paranoidem Verfolgungswahn beherrscht. "Sie hatte ein ernstes Drogenproblem", ließ sich Carrs Anwalt in der Klatsch-Postille "New York Post" zitieren. Seine Chancen, sich durchzusetzen, stehen nicht schlecht.