Azubis im dritten Lehrjahr bekommen zwölf Prozent mehr Lehrlingslohn. Foto: dpa

Die 130 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hotels und Gaststätten im Land erhalten vom kommenden Monat an mehr Lohn. Vor allem für die 6100 Auszubildenden in der Branche gibt es einen ordentlichen Zuschlag.

Stuttgart - Beschäftigte im baden-württembergischen Gastgewerbe bekommen vom März an mehr Geld. Arbeitgeber und Gewerkschaften einigten sich in der zweiten Verhandlungsrunde auf eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um insgesamt 4,5 Prozent in zwei Stufen. Vom 1. März an gibt es für Köche, Restaurant- und Hotelfachleute drei Prozent mehr Geld, weitere 1,5 Prozent dann zum 1. Januar 2019. Auszubildende bekommen je nach Lehrjahr zwischen 4,3 und zwölf Prozent mehr. Ein Azubi im dritten Lehrjahr erhält bei einer tariflichen Arbeitszeit von 39 Stunden künftig 840 Euro pro Monat. In den mehr als 30 000 Betrieben der Branche im Südwesten werden derzeit rund 6100 Lehrlinge ausgebildet. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum Jahresende 2019.

Neue Tarifgruppe für ungelernte Einsteiger

Um den beruflichen Einstieg und die Integration von ungelernten Kräften in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, sieht der Vertrag die Schaffung einer neuen Tariflohngruppe für ungelernte Hilfskräfte im Gastgewerbe vor. Sie erhalten künftig in den ersten zwölf Monaten ihrer Beschäftigung ein Tarifgehalt von 1706 Euro pro Monat.

„Dieser Tarifabschluss ist das Ergebnis harter, mitunter schwieriger Verhandlungen“, betont Fritz Engelhardt, Landesvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite. Die vereinbarte Entgelterhöhung sei ein klares Zeichen der Wertschätzung für die rund 130 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im baden-württembergischen Gastgewerbe. Alexander Münchow, Landesbezirkssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Landesbezirk Südwest, begrüßte das Ergebnis ebenfalls: „Mit diesem Abschluss ist es gelungen, die Beschäftigten im Gastgewerbe an der allgemeinen Tarifentwicklung teilhaben zu lassen.“