Blick hinter Tresor-Türen: Entwurf zu Hölderlins Elegie „Der Wanderer“ Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

An diesem Freitag wird Hölderlins 250. Geburtstag gedacht. Nirgends ist man ihm näher als im Hölderlin-Archiv der Württembergischen Landesbibliothek.

Stuttgart - Bei allem, was mit Händen zu tun hat, denkt man im Moment vor allem an gründliche Reinigungsprozeduren. Es gibt aber in dem derzeit kulturell stillgelegten Stuttgart einen Ort, wo die Spuren, die Hände hinterlassen haben, als kostbarster Besitz gehütet werden, wo ein Stück Papier nicht mit niedrigsten menschliche Angelegenheiten assoziiert wird, sondern mit dem Austausch zwischen Menschlichem und Göttlichem. Zum Beispiel in Versen wie diesen: „Kehren die Kraniche wieder zu dir, und suchen zu deinen/Ufern wieder die Schiffe den Lauf? Umathmen erwünschte / Lüfte dir die beruhigte Fluth, und sonnet der Delphin, / Aus der Tiefe gelockt, am neuen Lichte den Rüken?“