Taucher eines Internationalen Rettungsteams im Einsatz vor dem Eingang einer Höhle, in dem Jugendliche und ihr Trainer seit fast zwei Wochen eingeschossen sind. Foto: AP

Die Einsatzkräfte versuchen, so viel Wasser wie möglich aus der Höhle zu pumpen, in der eine Gruppe junger Fußballer eingeschlossen ist. Doch schon am Samstag soll es wieder heftig regnen.

Mae Sai - Die Rettungsbemühungen für die in einer Höhle in Thailand von Wasser eingeschlossenen Jugendfußballer sind zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Retter versuchten am Donnerstag, so viel Wasser wie möglich aus der Grotte in der Provinz Chiang Rai abzupumpen, um das Risiko für eine Rettung zu verringern. Allerdings wurden für das Wochenende neue Starkregenfälle erwartet. Dadurch könnte das Wasser in der Höhle wieder steigen. König Maha Vajiralongkorn lobte die Retter.

Die zwölf Jungen im Alter von elf bis 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren verschwunden, nachdem sie nach einem Fußballspiel am 23. Juni im weit verzweigten Höhlensystem im Norden Thailands auf Erkundungstour gegangen waren. Nach heftigem Regen wurden die Ausgänge überschwemmt, wodurch sie plötzlich in der Höhle festsaßen. Mittlerweile sind Taucher zu ihnen vorgedrungen und versorgen sie. Die Jungen können die Höhle aber nicht verlassen, weil die Eingänge noch immer unter Wasser stehen.

Die Behörden wollen die Eingeschlossenen so schnell wie möglich aus der Höhle bekommen, weil neuer Regen das Wasser darin wieder steigen lassen könnte. Dadurch könnte es schwierig bis unmöglich werden, bestimmte Stellen in der Grotte zu passieren.

Einsatzkräfte wollen Wasserspiegel senken

Ein am Abpumpen beteiligter Feuerwehrmann sagte, Teile der zur Höhlenkammer führenden Passage stünden immer noch bis zur Decke unter Wasser. Daher wäre Tauchen der einzige Ausweg. Durch verstärktes Abpumpen hoffen die Einsatzkräfte, den Wasserspiegel so weit zu senken, dass die Jungen nicht über weite Strecken auf Tauchgeräte angewiesen sind und ihre Köpfe über Wasser halten können.

„Was uns am meisten Sorgen bereitet, ist das Wetter“, räumte Provinzgouverneur Narongsak Osatanakorn ein. „Wir können es nicht riskieren, wieder eine überflutete Höhle zu haben.“ Er habe die Marine-Spezialeinheit gebeten, das Risiko einen Rettungsversuchs einzuschätzen, und 13 Tauchausrüstungen angefordert. Diese sollten für den Fall in die Höhle gebracht werden, dass „wir sie in diesen Umständen herausholen müssen, ohne zu 100 Prozent bereit zu sein“.

Am Mittwoch hatte der Gouverneur bekanntgegeben, dass die Eingeschlossenen bereits das Tauchen lernten. Erfahrene Taucher mahnten indes zur Vorsicht. „Wir reden hier von einem kilometerlangem Transport unter Wasser mit null Sicht. Das ist schwierig“, sagte Höhlentauchlehrer Claus Rasmusen, der die Einsatzkräfte logistisch unterstützt. Es sei zwar mühsam, aber möglich, den Jungen minimale Kenntnisse beizubringen. „Eine Umgebung zu schaffen, in der sie sicher da rauskommen - das wäre machbar.“

König wünscht Rettungskräften Umsicht, Klugheit und Zuversicht

Die Behörden suchten indessen nach Alternativen. So wird die Gegend nach anderen Zugängen zur Höhle abgesucht. Außerdem werden Möglichkeiten geprüft, das Wasser schneller abzupumpen.

Die Marine veröffentlichte Videos aus der Grotte, in denen die Jungen zwar abgemagert wirken, aber offenbar guter Dinge sind. Sieben Mitglieder der Eliteeinheit der Teilstreitkraft kümmern sich vor Ort um die jungen Kicker und versorgen sie mit Flüssiglebensmitteln mit hohem Proteingehalt. Die Jungen sollen zudem eine Internetverbindung bekommen, um mit ihren Eltern kommunizieren zu können.

König Maha Vajiralongkorn erklärte, er sei sehr erleichtert, dass die Jugendlichen gefunden worden seien. Ohne den Gemeinsinn aller Beteiligten wäre dies nicht möglich gewesen. Er wünsche ihnen nun Umsicht, Klugheit und Zuversicht, um die Eingeschlossenen aus der Höhle zu bringen.