Die Preisträgerinnen aus Vaihingen/Enz bei der Verleihung in Potsdam. Foto: Stomberg-Gymnasium/privat

100 von 100 Punkten: Achtklässlerinnen vom Stromberg-Gymnasium in Vaihingen/Enz holen den ersten Platz beim Fremdsprachenwettbewerb.

„Ich kann nur sagen: Well deserved“, befand Michael Remmy, Leiter des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen, am Wochenende in Potsdam zu den Preisträgerinnen aus Vaihingen. Eine Gruppe von sechs Schülerinnen räumte mit ihrem auf Englisch gedrehten Film „The new kid“ die maximal zu vergebende Punktzahl ab und brachte den Bundespreis heim an die Enz. Mit ihrem Film über Diskriminierung hatte das Sextett schon auf Landesebene einen ersten Preis gewonnen. Vor der Bundesjury mussten drei von ihnen zusätzlich möglichst kreativ in die Handlung einführen, einen aussagekräftigen Teil ihres Films vorspielen und Fragen der Jurorinnen beantworten.

Das Thema: Mobbing wegen sexueller Orientierung

Die Achtklässlerinnen haben mit der fiktiven Geschichte über ein Mädchen, das neu in die Klasse kommt und wegen seiner sexuellen Orientierung abgelehnt wird, ein Thema aufgegriffen, das junge Menschen aktuell sehr beschäftigt. Der Film endet mit zwei unterschiedlichen Möglichkeiten, wie der Konflikt befriedet werden könnte – die Zuschauer können das für sie passende Ende selbst wählen. „Wir haben uns bewusst gegen ein einfaches Happy End entschieden, weil wir zum Nachdenken anregen möchten“, so die Schülerinnen. Für das Bundesfinale führten zwei von ihnen eine eigens für diesen Anlass ausgedachte Szene auf: Eine Mitschülerin der Gemobbten, die die Attacken belasten, ruft bei einer psychologischen Beratungsstelle an, am Telefon bespricht eine Ärztin Möglichkeiten mit ihr, wie sie der „Neuen“ den Rücken stärken kann.

Die Jury – Englischlehrerinnen aus mehreren Bundesländern – überzeugte nicht nur das Thema und die filmische Umsetzung, sondern auch die sprachliche Kompetenz der Achtklässlerinnen, die diese unter anderem durch den Besuch des bilingualen Profils, das Schauen von amerikanischen Serien im Original oder einen USA-Aufenthalt erworben haben. „Einfach nur spitzenklasse“ findet Schulleiterin Katja Kranich den Bundespreis für Leni Bollmoor, Ann-Sophie Fabritius, Joleen Jordan, Emily Kotzmann, Julia Süß und Juliane Wöhr und die betreuenden Lehrkräfte Lena Usländer und Christoph Schüly. Ein erster Preis ging auch an das Sächsische Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen.