Aufgrund der Hitzewelle im Juli ist die Zahl der Blutspenden dramatisch gesunken. Foto: dpa

Hitzewelle: Viel weniger Menschen spenden Blut. Vorräte schrumpften dramatisch.

Baden-Baden - In Baden-Württemberg sind in diesem Sommer so wenig Menschen zur Blutspende gegangen wie in den vergangenen sieben Jahren nicht mehr. „Dieses Jahr war es sehr drastisch“, sagte am Mittwoch Eberhard Weck vom Blutspendedienst des Roten Kreuzes in Baden-Baden. Die lange Hitzeperiode habe viele Menschen vom Spenden abgehalten. Wochenlang seien pro Tag rund 20 Prozent weniger Blutspender gekommen als sonst. „Das bedeutete täglich rund 400 Blutkonserven weniger“, sagte Weck.

Die Vorräte seien so dramatisch geschrumpft, dass auch die Krankenhäuser informiert und gebeten wurden, nicht lebensnotwendige Operationen zu verschieben. Seit etwa drei Wochen gingen die Zahlen aber wieder nach oben. „Kaum war es kühler, waren viele Spender wieder da“, sagte Weck. Zeitweise habe man weniger als 2000 Blutkonserven auf Lager gehabt - wünschenswert seien rund 8000. „Das werden wir in den nächsten Wochen sicher wieder erreichen“, sagte er.

Einen aus Sicht des Blutspendedienstes ähnlich schlechten Sommer habe es zuletzt 2003 gegeben - gleichfalls wegen der Hitze. „Unser Problem ist traditionell weniger die Ferienzeit an sich“, sagte Weck. Auf diese Zeiten, in denen viele Spender in Urlaub gehen, habe man sich eingestellt. „Wir machen das dann mit zusätzlichen Terminen und verstärkter Ansprache und Werbung bei den daheimgebliebenen Spendern wieder wett.“ Bei Hitze aber seien viele Menschen gesundheitlich angeschlagen und daher nicht in der Lage, Blut zu spenden.

Blutkonserven auf Vorrat in kühleren Monaten zu sammeln, in denen keine Ferien sind, sei schlecht möglich: Die für Transfusionen benötigten roten Blutkörperchen halten nur 35 Tage, die für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen sogar nur vier Tage. Lediglich Blutplasma lasse sich für zwei Jahre einfrieren.