Als die Strümpfe laufen lernten: Mit einer Repassiermaschine und geschickten Händen wurden kaputte Nylon- oder Perlonstrümpfe wieder heil gemacht. Foto: Michael Saile Fotografie

Kaputte Feinstrümpfe landen heute im Müll. In den Nachkriegsjahren aber waren sie eine kostbare Zierde. Laufmaschen und Löcher wurden mit einer besonderen Maschine geflickt. In Esslingen gab es in den 50er-Jahren zwölf Repassierbetriebe.

Esslingen - Sie kommen immer ungelegen. Auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch, vor einem Familienfest oder während eines Dates tauchen sie plötzlich unerwartet auf. Laufmaschen sind unerwünschte Störenfriede im optischen Wohlfühlmodus einer Frau. Heute werden kaputte Strümpfe einfach weggeworfen. Doch in den 1950er- und 1960er-Jahren hätte sich Anna Lampart in der Oberen Beutau direkt neben der Burgstaffel in Esslingen darum gekümmert. Mit Hilfe einer Repassiermaschine und ihren geschickten Händen hätte sie die kaputten Nylon- oder Perlonstrümpfe heil gemacht. Dieser „Wunderapparat“ ist im Januar im Stadtmuseum das Objekt des Monats.