Klangpatina: Vintage-Saxofone begeistern Profis und Hobbymusiker. Foto: Martin Gerstner

Alte Saxofone – sogenannte Vintage-Instrumente – sind bei Musikern und Sammlern begehrt. Schlechte Behandlung allerdings verzeihen sie nicht. Ein Tüftler im Schwarzwald aber bringt auch deformierte Hörner wieder zum Klingen. Sein Job hält viele Überraschungen bereit.

Lahr - Eleganz, Coolness, Präzision – mit einem Saxofon ist man immer gut angezogen. Seine Geheimnisse aber behält es für sich. Was innerhalb des geschwungenen Körpers passiert, ist eigentlich nur Physik: ein Rohrblatt vibriert, eine Luftsäule schwingt, Ventile öffnen und schließen sich. Doch die Kunst spielt jenseits des Berechenbaren. Gute Saxofonisten schaffen einen Klang, den jeder kennt. Oder zu kennen glaubt. Er kann grell sein und rauchig, melancholisch oder vulgär, hart und aggressiv. Er kann sogar einer „schläfrigen Hummel gleichen“, wie irgendein Kritiker über den US-Saxofonisten Stan Getz gesagt hat. Das Saxofon ist eine Ikone. Sein Sound erzeugt Bilder wie Schattenrisse: von Zigarettenrauch vernebelte Silhouetten, die ihre Träume in Töne fassen, oder smarte Bandleader, die ihre Musiker aus dem Handgelenk heraus zu rasanten Synkopen antreiben.