Fußballprofis mit Herz: Joshua Kimmich (links) und Leon Goretzka Foto: dpa/Marius Becker

Joshua Kimmich und Leon Goretzka spenden Geld, andere Athleten stellen ihre Tatkraft zur Verfügung: Auch der Sport engagiert sich während der Corona-Krise – auf ganz unterschiedliche Weise.

Stuttgart - Sechs Bockwürste, Geflügel-Mortadella und ein Sack Kartoffeln – das gehört neben einigen Grundnahrungsmitteln zum Inhalt der „Kumpelkiste 2.0“. Ein Anruf genügt, und schon wird sie Menschen in Gelsenkirchen, die sich in Quarantäne befinden, zur Corona-Risikogruppe zählen oder im medizinischen Sektor arbeiten, zum Preis von 19,04 Euro durch Anhänger des FC Schalke 04 ins Haus geliefert. „Gemeinsam für Gelsenkirchen“, so nennt sich die Hilfsaktion, die von dem Fußball-Bundesligisten und seiner Stiftung mitfinanziert wird.

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Nicht nur auf Schalke, sondern auch im Umfeld des VfB Stuttgart oder bei Borussia Dortmund packen derzeit sehr viele Menschen mit an, um während der großen Corona-Krise zu helfen. Während der Betrieb im Profi- und Breitensport ruht, haben sich Vereine und Athleten darangemacht, ihre Popularität, ihr Geld oder ihre Tatkraft im Sinne des Gemeinwohls einzusetzen – im Profifußball, aber auch in vielen anderen Disziplinen.

Es mag den Fußball-Nationalspielern Leon Goretzka und Joshua Kimmich angesichts ihrer Millionengehälter nicht allzu schwer fallen, etwas abzugeben – doch ist es alles andere als selbstverständlich, welchen Weg das Bayern-Duo nun beschritten hat: „We kick Corona“ haben sie ihre Initiative genannt und zur Bekämpfung der Corona-Krise eine Plattform ins Leben gerufen, auf der sie zum Start eine Million Euro zur Verfügung stellen. Zuvor hatte bereits die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 2,5 Millionen Euro für den guten Zweck gespendet.

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Das Geld von Kimmich und Goretzka soll karitativen, sozialen oder medizinischen Einrichtungen helfen, die im Moment Bedürftige unterstützen oder denen durch die Corona-Pandemie wichtige Spendengelder fehlen. „Jeder kann helfen, im Kleinen wie im Großen“, sagt Kimmich. „Nur wenn wir als Gesellschaft jetzt zusammenstehen, Vernunft und Verantwortung zeigen und füreinander da sind, schaffen wir es aus dieser Krise.“

„Ein Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit“

So viel finanziellen Spielraum haben Athleten anderer Sportarten nicht – doch demonstrieren auch sie aufs eindrucksvolle Art ihre Hilfsbereitschaft. Eine große Welle der Solidarität gibt es etwa in der Handballfamilie – nicht zuletzt im Amateurbereich. Viele kleine und größere Vereine im Handballverband Württemberg machen mit. „Wir wollen ein Zeichen setzen für Solidarität und Menschlichkeit“, sagt zum Beispiel Tobias Müller, Trainer des Württembergligisten SV Leonberg/Eltingen. Seine Spieler bieten einen kostenlosen Einkauf- und Müllentsorgungsdienst an.

Dem Aufruf der Leonberger und Eltinger sind viele andere Vereine in der Region gefolgt, darunter der VfL Pfullingen, der SV Kornwestheim, der TSV Altensteig oder der SV Magstadt. Auch das Bundesliga-Torhüter-Duo Daniel Rebmann und Jasmina Jankovic von Frisch Auf Göppingen, die auch privat miteinander liiert sind, hat via Facebook ihre Hilfe für Bedürftige angeboten.