Hildegard Ruoff steht noch immer mit beiden Beinen im Leben. Foto: Horst Rudel

Die Nürtinger Galeristin Hildegard Ruoff ist jetzt 100 Jahre alt – und steht noch immer mit beiden Beinen im Leben. Sie ist ein Phänomen.

Nürtingen - Sie sind jetzt nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes eine Jahrhundertkünstlerin. Sie sind auch die modernste Hundertjährige der Welt.“ Der frisch gewählte Nürtinger Oberbürgermeister Johannes Fridrich hat am Donnerstag zu den ersten Gratulanten in der Nürtinger Schellingstraße gehört.

Seit 1963, also seit 56 Jahren, lebt die Galeristin und Stiftungsgründerin Hildegard Ruoff nicht nur in der dortigen Villa. Sie nutzt sie auch, um zahlreiche hochkarätige Ausstellungen zu präsentieren und darüber hinaus das Lebenswerk ihres 1986 gestorbenen Mannes, des Künstlers Fritz Ruoff, einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Lebensfroh und liebenswürdig

Das ist ihr gelungen. Weit über die Nürtinger Grenzen hinaus ist die Stiftung Ruoff in Kunstkreisen ein Begriff. 2015 hat sie der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann persönlich mit der Staufermedaille des Landes ausgezeichnet.

Am Donnerstag hat Hildegard Ruoff, man mag es kaum glauben, nun tatsächlich ihren hundertsten Geburtstag gefeiert. Wer diese lebensfrohe und den Menschen auf ungemein liebenswürdige Weise zugewandte Frau, die noch immer mit beiden Beinen im Leben steht, heute erlebt, kann dem Nürtinger Ratschef nur zustimmen.

„Das Leben geht auch so weiter.“

Besonders sympathisch macht Hildegard Ruoff, dass sie nicht gerne im Rampenlicht steht. Natürlich freut sie sich über die Zuneigung, die ihr an ihrem Geburtstag auch in Form eines Geburtstagsständchens entgegenfliegt. Aber es hätte auch weniger sein dürfen. Hildegard Ruoff strahlt ihr Gegenüber an: „Wissen Sie, das Leben geht doch auch so weiter.“