Auf dem Platz wurde eine Bühne für die Bands aufgebaut. Viele Menschen treffen sich hier, die sich sonst das ganze Jahr nicht sehen“, sagte der Initiator Michael Helmstädter. Foto: Heike Armbruster

Das Henkersfest hat viele Besucher auf den Wilhelmsplatz gelockt, ausnahmsweise bei gutem Wetter. So konnten auch die Bands ungestört vier Tage lang die Bühne in Beschlag nehmen.

S-Mitte - Der Mann fürs Kleingeld stand während der vier Festtage immer wieder am Rand und schaute dem Treiben auf dem Wilhelmsplatz entspannt zu. Michael Helmstädter, der Initiator des Henkersfestes und somit auch verantwortlich für Wechselgeld und vieles mehr, zeigte sich am Samstagabend mit der 19. Auflage der Feier mehr als zufrieden. Zwar kamen viele Besucher aufgrund der Hitze erst in den Abendstunden, doch dann waren die Bierbänke voll besetzt.

„Ganz gegen die Gewohnheit ist das Fest in diesem Jahr von schlechtem Wetter verschont geblieben“, sagte Helmstädter. So konnten die Bands ungestört vier Tage lang die Bühne in Beschlag nehmen. Ob Hüttenzound am Freitag oder die Gruppe Kiwi am Samstag, die unterschiedlichen Rhythmen kamen gut an.

Gute Laune und eine friedliche Stimmung

Inmitten des Platzes, der durch die Zelte der Gastronomen am Rand fast vollständig vom Verkehrslärm abgeschirmt war, herrschte gute Laune und eine friedliche Stimmung. Und auch die Auseinandersetzung der rivalisierenden Rockerbanden an der Hauptstätter Straße in der Nacht zum Samstag hatte sich nicht auf den Wilhelmsplatz erstreckt. Rocker, die zum Teil zur Gruppe der verbotenen Red Legion gehörten, hatten eine Gruppe Hells Angels angegriffen.

Das Henkersfest macht für Helmstädter auch etwas ganz anderes aus. „Viele Menschen treffen sich hier, die sich sonst das ganze Jahr nicht sehen“, beschrieb er den Reiz des Festes, das seinen Namen der Tatsache verdankt, dass der Wilhelmsplatz früher die zentrale Richtstätte Stuttgarts war. „Im ersten Jahr gab es noch Kritik am Namen, seither hat er sich durchgesetzt. Einige Leute nennen mittlerweile sogar den Wilhelmsplatz Henkersplatz“, sagte er mit einem Augenzwinkern.