Nicht vom Geheimdienst, aber von einem engen Mitarbeiter sind die Gespräche des ehemaligen französischen Präsidenten Sarkozy und seiner Gattin Carla mitgeschnitten worden. Foto: dpa

Wegen vorsätzlicher Verletzung der Privatsphäre erstattet das Ehepaar Nicolas und Carla Sarkozy Anzeige. Ein früherer Berater des französischen Ex-Präsidenten hatte wohl jahrelang private Gespräche des Paares mitgeschnitten.

Wegen vorsätzlicher Verletzung der Privatsphäre erstattet das Ehepaar Nicolas und Carla Sarkozy Anzeige. Ein früherer Berater des französischen Ex-Präsidenten hatte wohl jahrelang private Gespräche des Paares mitgeschnitten.

Paris - Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (59) und seine Frau Carla (46) erstatten im Skandal um die Veröffentlichung von vertraulichen Gesprächen Anzeige. Es sei nicht hinnehmbar, dass nicht in der Öffentlichkeit gesprochene Worte ohne Einwilligung aufgenommen und verbreitet würden, ließ das Paar am Donnerstag über Anwälte mitteilen. Dies stelle eine vorsätzliche Verletzung der Privatsphäre dar.

Nach Informationen des Enthüllungsblattes „Le Canard enchaîné“ hat ein früherer enger Berater Sarkozys über Jahre hinweg heimlich mit einem Diktiergerät Tonaufzeichnungen von Gesprächen gemacht. Erste Mitschnitte gelangten nun auf noch unbekanntem Weg in die Öffentlichkeit. Der aus dem rechten Lager kommende Ex-Berater Patrick Buisson (64) bezeichnet die Aufzeichnungen als Arbeitsdokumente, die zur Vorbereitung von Folgetreffen gedient hätten. Sie seien nach und nach vernichtet worden - bis auf einige, die offensichtlich entwendet worden seien. Er hat bereits Anzeige wegen Diebstahls angekündigt.

In den bislang von Medien veröffentlichten Mitschnitten wird im Präsidentenpalast unter anderem über Parteifreunde Sarkozys gelästert. Auch Privates ist aber zum Teil Thema.