Ein Chanukka-Leuchter ist in Heilbronn zerstört worden. (Symbolbild) Foto: dpa

Alle Lampen abgerissen: Ein neunarmiger Leuchter der jüdischen Gemeinde in Heilbronn ist zerstört worden. Hat die Tat einen judenfeindlichen Hintergrund?

Heilbronn - Ein öffentlich aufgestellter Chanukka-Leuchter ist in Heilbronn zerstört worden. Die israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg reagierte bestürzt auf den Vorfall. „Wir sind traurig, dass so ein Zeichen, das für das friedliche Miteinander aufgestellt wurde, derart beschädigt wird“, sagte Vorstandssprecherin Barbara Traub am Mittwoch. Es sei ein antisemitischer Hintergrund zu vermuten. Mehrere Lampen und die dazugehörigen Gaskartuschen waren von Unbekannten vom neunarmigen Leuchter geschlagen worden, wie die Polizei mitteilte. Ein Passant hatte demnach den Schaden am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages bemerkt.

Zuvor hatte die „Heilbronner Stimme“ (Mittwoch) berichtet. „Wir sind geschockt. Wer macht so etwas?“, sagte die Sprecherin der Jüdischen Gemeinde Heilbronn Avital Toren der Zeitung. Der drei Meter hohe Leuchter war von der Jüdischen Gemeinde anlässlich des Chanukka-Festes, das vom im Dezember stattfand, aufgestellt worden.

Die Polizei geht nach Angaben eines Sprechers davon aus, dass der oder die Täter eine Leiter benutzt haben, um an die Lampen zu kommen. Das Polizeipräsidium Heilbronn hat einen Zeugenaufruf gestartet, aber bis Mittwoch zunächst keine Hinweise erhalten. Der Staatsschutz übernehme die Ermittlungen, sagte der Sprecher. Ob die Tat einen judenfeindlichen Hintergrund hatte, war zunächst nicht bekannt.

Das jüdische Lichterfest Chanukka (hebräisch: Einweihung) erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 165 vor der christlichen Zeitrechnung.