Ein American-Staffordshire-Terrier – ein Tier dieser Hunderasse hat einen 16-Jährigen schwer verletzt. (Symbolbild) Foto: dpa/Peter Förster

Weil ein 17-Jähriger seinen Hund auf einen 16-Jährigen hetzt, verurteilt das Landgericht ihn zu einer Jugendstrafe. Laut Staatsanwaltschaft sei es nur dem Zufall zu verdanken, dass das Opfer noch lebt.

Heidelberg - Im Prozess um die Attacke zweier Kampfhunde auf einen Teenager hat das Landgericht Heidelberg den Hauptangeklagten zu zweieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Das Gericht sah es am Montag als erwiesen an, dass der 17-Jährige am Pfingstsonntag auf einem Feld bei Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) die zwei American-Staffordshire-Terrier auf einen radelnden Jungen losgelassen hatte.

Die Tiere verletzten den 16-Jährigen im Gesicht, am Arm und am Hinterkopf. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hat er es einem Zufall zu verdanken, dass er noch lebt. Das Gericht sprach den Hundeführer der schweren Körperverletzung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig.

Der 22-jährige Hundehalter, der seinem minderjährigen Bruder entgegen den Vorschriften die Hunde überlassen hatte, wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt - ebenso wie der 22 Jahre alte Begleiter des Hauptangeklagten. Der Begleiter war mit dem 17-Jährigen mit den Hunden spazieren gegangen und hatte auf dessen Geheiß das ihm anvertraute Tier losgelassen. Zuvor hatten das spätere Opfer und seine Begleiter die beiden gebeten, die verbotswidrig nicht angeleinten Hunde in Schach zu halten.