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Heather Mills, eine der unbeliebtesten Frauen in Großbritannien, bessert ihr Image auf. In einer TV-Show überzeugt sie als Eiskunstläuferin.

London - Beatles-Fans haben ihr die 30-Millionen-Euro-Scheidung von Paul McCartney nie verziehen, waren ohnehin von Anfang an gegen die Hochzeit ihres Stars mit dem jungen Ex-Modell. Nach der öffentlichen Trennungsschlacht war der Ruf von Heather Mills erst recht ramponiert: Sie galt als cholerisch, habgierig und eiskalt, ein Biest, das McCartneys privateste Details in die Klatschpresse brachte. Erst jetzt, wo sie sich in einer Promi-Show à la "Let's Dance" als Eiskunstlauf-Novizin ins Zeug legt, werden die Briten warm mit ihr.

Die erste Runde, in der sieben Paare, bestehend jeweils aus einer Prominenten und einem Eislauf-Profi, gegeneinander antreten, hat Mills bereits mit Bravour gemeistert. Statt wie angenommen gleich bei der ersten Runde der Show rausgeworfen zu werden, schaffte sie es auf Platz drei. Spott gab es zwar trotzdem: "Schon bemerkenswert, dass du das so gut mit der Beinprothese hinbekommst", ätzte Jury-Mitglied Jason Gardiner, "jetzt müssen wir nur noch an deiner Persönlichkeit arbeiten."

Insgesamt war die Resonanz jedoch positiv. Besonders beeindruckt hat die Zuschauer, dass Mills beim Training für die TV-Show trotz vieler Stürze, Prellungen, gebrochener Rippen und einer gestauchten Schulter nicht aufgegeben hat. "Das Fußgelenk der Prothese ist starr, also stürze ich", erklärte Mills dem Publikum. "Aber ich war entschlossen, mitzumachen, selbst wenn ich als schlechteste Eisläuferin abschneiden sollte." Ob sie die harten Proben mit der Behinderung durchhält, ist indes noch offen. Doch Mills baut offenbar jetzt schon auf den Mitleidsbonus: "Wenn's nicht klappt, brauchen wir halt eine Choreografie, die ich auf nur einem Bein absolvieren kann." Sie selbst will mit ihrem Einsatz dem guten Zweck dienen, und damit ist nicht (nur) die Renovierung ihres heruntergekommen Rufes gemeint: "Ich will allen Versehrten der Welt zeigen, was sie aus eigener Kraft schaffen können."

Es ist das erste Mal, dass Mills seit ihrer Scheidung von McCartney vor zwei Jahren wieder vor einem größeren Publikum auftritt. "Das Leben geht weiter", entgegnete sie, als sie auf die Trennung angesprochen wurde, "auch wenn die Scheidung das Schwierigste war, mit dem ich je in meinem Leben konfrontiert wurde. Ein Bein zu verlieren war wesentlich einfacher - weil der Schmerz dabei nur körperlich war." Sie habe nun einen neuen Mann getroffen, der "wundervoll" sei - erneut heiraten will sie aber nicht: "Ich glaube, das ist nichts für mich."

Gegen Heather Mills hatte es bereits vor der Scheidung von Großbritanniens berühmtestem Beatle eine negative Medienkampagne gegeben. Ein Boulevardblatt bezeichnete sie als "Lügnerin, Ladendiebin und Prostituierte". Die Mehrheit sah in ihr eine "Goldgräberin" und fühlte sich durch ihre hohen Geldforderungen im Scheidungsprozess in dieser Sicht bestätigt.