Der Kanzler Peter Marquardt hat Mitgliedern des Bürgervereins und Gästen die Hochschule der Medien gezeigt. Foto: Fatma Tetik

Seit 2001 gibt es die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart-Vaihingen. Seitdem ist sie immer weiter gewachsen. In den vergangenen drei Jahren entstanden zwei neue Gebäude. Die Mitglieder des Bürgervereins haben aber noch mehr erfahren.

Vaihingen - Der Bürgerverein Vaihingen-Rohr-Büsnau hat am Donnerstag die Hochschule der Medien (HdM) an der Nobelstraße besichtigt. Der Kanzler der HdM, Peter Marquardt, freute sich über das Interesse an der Hochschule. 16 Teilnehmer waren gekommen, um die Hochschule und ihre beiden Neubauten zu erkunden. Zunächst berichtete Marquardt den Besuchern über die Entstehung der HdM. Diese entstand 2001 in Folge einer Fusion der Hochschule für Druck und Medien und der Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen.

Die staatliche Hochschule bildet Spezialisten rund um die Medien aus. Aktuell sind etwa 4500 Studierende eingeschrieben. Zur Auswahl stehen 17 Bachelor- und acht Masterstudiengänge. Die Studienplätze werden über einen Numerus clausus vergeben, der zwischen 1,3 und 2,6 liegt. Auf einen Studienplatz bewerben sich durchschnittlich zehn junge Menschen. „Im naturwissenschaftlichen Bereich haben wir eine hohe Abbrecherquote von bis zu 40 Prozent“, erklärte Marquardt. Als Ursache nannte der Kanzler falsche Erwartungen und Leistungsdefizite der Studierenden. „Was man in der Schule nicht gelernt hat, kann man im Studium nicht mehr nachholen. Viele sind mit dem Stoff überfordert.“

Die Studiengebühren sind ein Thema

Eine Teilnehmerin fragte, ob sich die neu eingeführten Studiengebühren auf die Zahl der Studierenden auswirken werden. Etwa die Hälfte der Studierenden an der Hochschule kommt laut Marquardt aus dem Ausland. Die andere Hälfte stammt überwiegend aus der näheren Umgebung. „Die Studiengebühren werden niemanden aus dem Ausland davon abhalten, zu uns zu kommen“, betonte Marquardt. Die HdM genieße im Ausland ein hohes Ansehen, worauf man sehr stolz sei. Der Kanzler schilderte, dass die Hochschule trotz eines hohen Verwaltungsaufwandes lediglich 300 Euro von den Studiengebühren bekomme. Die Gebühr in Höhe von 1500 Euro pro Semester wird fällig bei Studierenden aus Nicht-EU-Ländern. „Über die Sinnhaftigkeit dieser Gebühr lässt sich streiten, dies ist aber eine politische Diskussion“, argumentierte Marquardt.

Bei einem anschließenden Rundgang besichtigten die Teilnehmer die zwei Neubauten auf dem Vaihinger Campus. Im „Zitronenschnitz“ genannten Gebäude an der Nobelstraße 8 sind seit Ende 2014 die Bibliothek, Audio- und Videostudios, Seminarräume und Hörsäle untergebracht. „Architektonisch gesehen ist das Gebäude ein Kleinod“, sagte Kanzler Marquardt. Der zweite Neubau, ein würfelförmiger Komplex, der 2016 eingeweiht worden ist, sei hingegen „kein so großer Blickfang“. Marquardt lobte jedoch die „sehr gelungene Symbiose aus Architektur und Zweckmäßigkeit.“ Im Zitronenschnitz müsse man sich dem Diktat des Kunstwerks beugen, die Nutzbarkeit sei eingeschränkt. „Die Nutzer schätzen das bessere Raumklima des schlichten Neubaus“, sagte er.

Bürgerverein bedruckt Taschen

Nach dem Rundgang ging es für die Teilnehmer schließlich in die Siebdruckwerkstatt der HdM. Dort bedruckten die Frauen und Männer Stofftaschen mit dem Logo der Vaihinger Taler. Zum Dank für die Führung überreichte der Bürgervereinsvorsitzende Frank Otto Huber dem HdM-Kanzler Peter Marquardt eine Ortschronik und Vaihinger Taler.