Das Wohnhaus in Kallenberg ist innen völlig verrußt. Die Feuerwehr hat das Haus aufgrund der starken Rauchentwicklung nur mit Atemschutzmasken betreten. Foto: 7aktuell.de/Nils Reeh

In einem Haus in Korntal hat es am 3. Janaur gebrannt. Die Familie bekam davon zunächst nichts mit – bis der Warnmelder Alarm schlug. Der Feuerwehrkommandant Thomas Bräuner war vor Ort – und erklärt, wieso Rauchmelder durchaus nützlich sind.

Korntal-Münchingen - Großer Schrecken für eine vierköpfige Familie aus dem Korntal-Münchinger Stadtteil Kallenberg am späten Donnerstagnachmittag. Während Eltern und Kinder gegen 17.30 Uhr im Obergeschoss saßen, fing der Sicherungskasten im Keller der Doppelhaushälfte laut Polizeiangaben Feuer. Erst durch den piepsenden Rauchmelder bei der Treppe wurde die Familie auf den Brand aufmerksam. „Und das keine Sekunde zu spät“, sagt Thomas Bräuner, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Korntal-Münchingen.

Die Rauchentwicklung war dennoch bereits so stark, dass die Familie sich auf dem schnellsten Weg ins Freie rettete. „Die Einsatzkräfte, die fünf Minuten später vor Ort waren, konnten das Haus nur noch mit Atemschutzmasken betreten“, sagt Bräuner. Hätte die Familie den Brand später entdeckt, wären sie wohl kaum noch allein aus dem Haus gekommen. Die Eltern und ihre jugendlichen Kinder sind derweil obdachlos und sind vorübergehend zu Verwandten gezogen. Das Haus ist bis auf Weiteres nicht zu bewohnen, denn die starke Rußentwicklung, die sich an den Innenwänden abgesetzt habe, sei immer noch gesundheitsgefährdend, sagt der Kommandant. Außerdem musste am Donnerstag die gesamte Stromzufuhr ins Haus gekappt werden, sodass das Gebäude derzeit ohne Elektrizität ist. Der Schaden beläuft sich auf rund 100 000 Euro, schätzt die Polizei. Der Vater der Familie zog sich bei dem Brand leichtere Verletzungen zu.

Für den Feuerwehrchef ist der Brand ein Beispiel dafür, wie wichtig Rauchmelder in einem Wohngebäude sein können. „Oft spricht man ja davon, dass der Alarm gerade nachts lebensrettend sein kann, wenn die Bewohner schlafen“, so Bräuner. „Hier hat sich gezeigt, dass Rauchmelder auch tagsüber einen Nutzen haben.“

Rauchmelder können auch mal Fehlalarm schlagen

Auch wenn sie oft Leben retten mögen: manchmal sorgen Fehlalarme der Frühwarnsysteme auch für Ärger und unnötige Einsätze der Rettungskräfte: wie etwa im Oktober, als die Schüler des Goethe-Gymnasiums in Ludwigsburg ins Freie gebracht wurden und die Feuerwehr anrückte. Bei Bauarbeiten am Gebäude war so viel Staub entstanden, dass die Warnmelder fälschlicherweise Alarm schlugen.

„In den seltensten Fällen geht ein Rauchmelder allerdings ohne Grund los“, erklärt Bräuner. Natürlich könne es einmal vorkommen, dass sich eine Fliege oder Staub darin verfange und die Apparatur dann unnötig zu piepsen anfange. „Es ist eben auch nur ein elektrisches Gerät“, sagt der Feuerwehrmann. Aber selbst wenn es nur das vergessene Essen des Nachbarn auf dem Herd sei, auch dann habe das Warnsystem seinen Dienst getan und habe möglicherweise Schlimmeres verhindert.

Das Haus ist zurzeit unbewohnbar

Und wer Sorge hat, dass in den Ferien eine leere Batterie am Rauchmelder für einen Fehlalarm und damit einen unnötigen Rettungseinsatz sorgen könnte: wenn in dem Haus keine Personen schlafen, können die Batterien für die Zeit des Urlaubs herausgenommen werden, so Bräuner. Außerdem räumt der Feuerwehrkommandant mit einem weiteren Vorurteil auf: ein teures Markengerät sei nicht unbedingt besser oder schlechter als die Warngeräte, die es im Baumarkt oder Discounter zu kaufen gebe.