Der neue Bereich „Wissenschaft und Forschung“ im Haus der Geschichte. Foto: Daniel Stauch Photography

Das Haus der Geschichte in Stuttgart kündigt unter anderem eine Wiedereröffnung und eine „deutschlandweit einzigartige“ Ausstellung an. Wir geben einen Überblick.

Stuttgart - Das Haus der Geschichte wartet in diesem Jahr mit einigen Überarbeitungen auf. Den Anfang macht der modern und neu gestaltete Bereich „Wissenschaft und Forschung“, so Direktorin Paula Lutum-Lenger. Zu sehen ist unter anderem ein „Steinkind“, das 1720 in Leinzell bei Schwäbisch Gmünd im Körper einer 91-Jährigen gefunden wurde. Die Geburtsforschung damals wie heute wird dazu beleuchtet.

Am 14. Oktober eröffnet das Museum den letzten Teil seiner Emotionen-Trilogie. Nach „Gier“ und „Hass“ soll die Reihe mit „Liebe“ enden. Angesprochen werden neben den gesellschaftlichen Auswirkungen der Liebe auch die Schattenseiten dieser Emotion. Im November 2022 plant das Haus der Geschichte die Stauffenberg-Erinnerungsstätte im Stuttgarter Alten Schloss wiederzueröffnen. Vor allem der Mensch Stauffenberg soll dabei biografisch im Fokus stehen.

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Für den Herbst 2023 kündigt das Museum außerdem eine „im deutschsprachigen Raum einzigartige Ausstellung“ im Museum zur Geschichte von Juden und Christen in Laupheim an. Dabei soll der Blick auch über die Schoah hinausgehen und die besondere historische Beziehung der beiden Religionsgemeinschaften in der Stadt beleuchten. Der Bund fördert das Projekt mit 625 000 Euro.

Corona bringt schlechte Besucherzahlen

Das alles wäre Anlass für Optimismus, blickte das Haus der Geschichte im dritten Coronajahr nicht auf stetig schlechter werdende Besucherzahlen. Verzeichnete das Museum 2019 noch insgesamt rund 71 000 Besucherinnen und Besucher, waren es 2020 coronabedingt 30 000, im Jahr 2021 sogar nur noch etwas mehr als 24 000 Besuchende.

Besonders trafen monatelange Schließungen im vergangenen Jahr den ersten Teil der Emotionen-Trilogie „Gier“. Ein Viertel weniger Besuchende als üblich kamen in die Sonderausstellung. Die im Dezember 2021 angelaufene Nachfolgerin „Hass“ werde laut Direktorin Paula Lutum-Lenger dagegen sehr gut angenommen. Gerade junge Menschen lobten die Ausstellung.

Haus der Geschichte, Konrad-Adenauer-Straße 16, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr.