Meike Schmelzer war mit fünf Toren erfolgreichste deutsche Werferin. Foto: imago images/wolf-sportfoto/Marco Wolf

Die deutschen Handballerinnen haben die WM-Vorrunde in Spanien mit einem Sieg gegen Ungarn abgeschlossen. Die Chancen auf das Viertelfinale sind hervorragend.

Liria - Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutschen Handballerinnen haben bei der WM in Spanien ihren ersten Härtetest bestanden und sind mit einer perfekten Ausbeute in die Hauptrunde gestürmt. Das DHB-Team von Bundestrainer Henk Groener sicherte sich durch ein hart erkämpftes 25:24 (14:9) im Vorrunden-Finale gegen den Olympia-Siebten Ungarn den Gruppensieg und hat nun beste Chancen im Kampf um die begehrten Viertelfinal-Tickets.

Beste deutsche Werferinnen in einem Nervenkrimi vor rund 850 Zuschauern in Liria waren Meike Schmelzer und Julia Maidhof mit je fünf Treffern. Größter Trumpf der deutschen Mannschaft war erneut eine starke Abwehr, dahinter glänzten die Torhüterinnen Dinah Eckerle und Katahrina Filter mit etlichen Paraden. Auch als die Ungarinnen die deutsche Fünf-Tore-Führung in der zweiten Halbzeit egalisierten, blieb das deutsche Team cool.

Jetzt gegen Kongo

Kapitänin Emily Bölk und Co., die den Einzug in die zweite Turnierphase mit zwei Kantersiegen gegen Tschechien (31:21) und die Slowakei (36:22) bereits vorzeitig perfekt gemacht hatten, starten am Mittwoch mit 4:0 Punkten in die Hauptrunde.

Erster Gegner dort ist Außenseiter Republik Kongo (0:4 Punkte). Am Freitag geht es gegen Asienmeister Südkorea (2:2), bevor es am Sonntag zum Duell mit Rekordeuropameister Dänemark (4:0) kommt. Die besten zwei Teams der vier Hauptrunden-Gruppen ziehen in die K.o.-Phase des XXL-Turniers mit 32 Teams ein.

Druck nicht zu spüren

„Jetzt wird es spannend. Mal sehen, wie es für uns ist, mit Druck zu spielen“, hatte Rückraumspielerin Xenia Smits vor der Partie gesagt - und damit die Gefühlslage rund um das deutsche Team nach dem makellosen Turnierstart gegen allerdings zweitklassige Gegner perfekt beschrieben. 

Von einer Belastung oder gar einem besonderen Druck für die deutschen Spielerinnen war am Montagabend allerdings zunächst kaum etwas zu spüren. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) übernahm gegen die Ungarinnen sofort die Initiative. Durch seine bewegliche und konsequente Defensivarbeit kam das deutsche Team immer wieder zu Ballgewinnen und kaschierte so seine Mängel in der Chancenauswertung.

Eckerle stark im Tor

Nach exakt elf Minuten führte das Team erstmals mit drei Toren (6:3). Selbst als Ungarn eine Schwächephase Mitte der ersten Halbzeit zur ersten und einzigen Führung (17.) nutzte, blieb Deutschland cool. Auch weil Torfrau Eckerle jetzt einen Ball nach dem anderen aus den Ecken fischte, ließ das Groener-Team in den zehn Minuten vor der Halbzeit nun gar keinen Treffer mehr zu und zog mit einem 5:0-Lauf bis auf 14:9 davon.

Die zweite Hälfte startete mit einem 0:3-Lauf aus deutscher Sicht denkbar schlecht, die Ungarinnen schöpften wieder Hoffnung und hatten beim 16:16 (40.) den Fünf-Tore-Rückstand bereits aufgeholt. Es entwickelte sich ein echter Krimi, in dem erstmals im Turnierverlauf die Nervenstärke der DHB-Frauen gefragt war. Bölk und Co-Spielführerin Alina Grijseels gingen nun voran. Mit Erfolg.