Ganz bitter: Der TVB Stuttgart um Torhüter Johannes Bitter verliert in allerletzter Sekunde das Spiel gegen den Bergischen HC. Foto: Baumann

Manchmal ist im Handball ein Spiel nach 60 Minuten noch nicht zu Ende. In diesem Fall war am Sonntag Handball-Bundesligist TVB Stuttgart in der Scharrena der Gelackmeierte.

Stuttgart - Die 60 Minuten waren bereits abgelaufen auf der Uhr in der Scharrena, aber das Spiel noch nicht zu Ende. Wie das manchmal so ist im Handball. Es gab noch einen umstrittenen Siebenmeter für die Gäste des Bergischen HC und Jeffrey Boomhouwer verwandelte gegen Torwart Johannes Bitter zum 31:30(18:16-)Sieg beim TVB 1898 Stuttgart.

Der hatte sich zuvor über weite Strecken zu viele technische Fehler und Ballverluste erlaubt, so dass der Aufsteiger vor 2105 Zuschauern bereits mit 25:21 (45.) führte. In der letzten Viertelstunde stimmte zumindest die kämpferische Leistung, die mit Linkshänder Robert Markotics fünftem Treffer zum Ausgleich 18 Sekunden vor Schluss noch mit einem Punkt belohnt zu werden schien. „Wir sind insgesamt aber zu lange hinterhergelaufen“, sagte TVB-Trainer Jürgen Schweikardt zur vergeblichen Aufholjagd.

Am Ende fehlte am Sonntag auch die Stabilität auf der Torhüterposition, auf der das Duo Bitter und Jonas Maier nur acht Bälle parierte. „Es ist bekannt, dass Jogi in dieser Saison noch nicht die Quote hat, die wir von ihm gewohnt sind“, sagte Schweikardt, „das ärgert ihn am meisten“. Lichtblick dabei: Wenn Bitter wieder in alter Form ist, „wird es schwierig, gegen uns zu gewinnen“, so Schweikardt.

Neben Markotic trafen Dominik Weiß, Michael Kraus, Lukas von Deschwanden, Sascha Pfattheicher und David Schmidt (je 4) am besten für den TVB. Siegtorschütze Boomhouwer und Arnor Gunnarsson (je 7) erzielten die meisten Tore für den BHC. Der Ex-Göppinger Rückraumspieler Daniel Fontaine traf für den Aufsteiger einmal.