Wenn die U 14 künftig in Mühlhausen endet, muss die Haltestelle umgebaut werden. Sie wird verschoben und mit neuen Zugängen versehen. Foto: Georg Linsenmann

Der neue Endpunkt der Linie U 14 beschert dem Stadtteil einen kürzeren Zugang zur Haltestelle. Kosten wird die Maßnahme im Ausbau allerdings 1,4 Millionen mehr als geplant.

Mühlhausen - Die Pläne im Zuge des Ausbaus der Stadtbahnlinie U 12 für Mühlhausen nehmen eine weitere positive Wendung. Denn als die Pläne zum Durchstich vom Hallschlag Richtung Wagrainäcker auf den Tisch kamen, hatte es in Mühlhausen zunächst nur lange Gesichter gegeben. Von der Verlängerung der U 12 mit deren künftigem Zielpunkt Remseck werden zwar alle profitieren, vor allem gibt es eine schnellere Verbindung zur Stadtmitte. Die Kehrseite der Medaille war bei dieser Planung aber, dass Mühlhausen als Haltestelle der U 14 gestrichen werden sollte. Endhaltestelle der Verbindung Richtung Remseck sollte in Hofen sein.

Für Mühlhausen hätte dies eine Verschlechterung der Verbindung nach Cannstatt zur Folge gehabt, denn nach nur zwei Stationen mit der künftigen U 12 wäre dann ein Umsteigen nötig geworden, was vor allem für die Berufspendler einen beträchtlichen Nachteil bedeutet hätte. Entsprechend stark war der Widerstand im Bezirksbeirat. Dem schloss sich auch der Gemeinderat an, nachdem Bezirksbeirat Johannes Jäger (SPD) nochmals Lobbyarbeit bei den Stadträten geleistet hatte. So nahmen die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) vor Jahresfrist diesen Plan vom Tisch und erkoren Mühlhausen zur Endstation der U 14-Linie. Dieser überarbeitete Plan ist nun in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates vorgestellt worden.

Die neue Lösung wird teurer

Dass die jetzt beabsichtigte Lösung die SSB gehörig ins Schwitzen gebracht hatte, das wurde bei dem Vortrag von SSB-Chefplaner Volker Christiani schnell klar. Zum einen wird die Maßnahme nun schon im Ausbau 1,4 Millionen Euro mehr kosten, mit insgesamt drei Millionen Euro also fast doppelt so teuer sein wie ursprünglich geplant. Zum anderen beschert das der SSB 700 000 Euro zusätzliche Betriebskosten pro Jahr. Kopfzerbrechen hatte aber vor allem die Frage bereitet, wie der künftige Endhaltepunkt Mühlhausen samt Kehrmöglichkeit der Bahn gestaltet und platziert werden könnte. Und dies auch noch möglichst im Bereich der engen, vom Straßenverkehr eingeschnürten Bereich der aktuellen Haltestelle.

Eine Art gordischer Knoten, der nun durch eine Versetzung der Haltestellen durchschlagen wird: „Die SSB beabsichtigt, im Bereich der heutigen Haltestelle Mühlhausen auf der dem Neckar zugewandten Seite ein seitliches Kehrgleis mit einem zusätzlichen Hochbahnsteig zu bauen,“ erklärte Christiani. Da dies aber nicht auf Kosten des Individualverkehrs geschehen darf, „muss die Haltstelle um rund 70 Meter Richtung Stuttgart gerückt werden.“ Diese künftige Haltestelle wird vom Supermarkt her mit einem Zugang versehen.

Zugang durch die Lärmschutzwand

Der Clou für Mühlhausen ist nun nicht zuletzt, dass die Haltestelle Richtung Stadtmitte mit einem neuen Zugang versehen wird, der durch die Lärmschutzwand führt. Das verkürzt den Bewohnern des nördlichen Wohngebietes zwischen Kurland- und Mühlgartenweg die Strecke zur Haltestelle ganz wesentlich. Entsprechend glücklich waren die Lokalpolitiker von den vorgestellten Plänen: „Ich bin begeistert, wie das jetzt alles untergebracht ist. Besonderen Charme hat der direkte Zugang zur Stadtbahn“, meinte Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, und auch Johannes Jäger (SPD) zeigte sich „sehr froh über die jetzige Lösung“. „Unglaubliche Vorteile“ konstatierte Thomas Fuhrmann für die CDU, hatte aber auch „ein wenig Bauchschmerzen“, weil damit die Buslinie künftig in der rechten Spur halten muss: „Und der steht dann halt eine Weile dort.“

Allerdings gibt es noch einen Vorbehalt: Weil diese nördliche Querung mit dem Stich durch die Lärmschutzwand zwar als Zugang zur U 14-Haltstelle dient, aber zugleich auch eine Art Infrastruktur-Maßnahme für die dahinter liegenden Quartiere bedeutet, will die SSB bei der Finanzierung die Stadt mit im Boot haben. Und dafür müssten erst einmal Mittel bereitgestellt werden, möglich wäre das erst im nächsten Doppelhaushalt für 2016/17. In Betrieb gehen soll das Ganze aber schon 2016. In Mühlhausen hofft man, dass das „eine reine Formsache“ sein wird.