Ende des Jahres 2023 könnte das Gartenhallenbad abgerissen werden. Foto: Kanter

Form und Inhalt des neuen Gartenhallenbades in Leinfelden werden immer konkreter. Nun hat die Jury den Siegerentwurf für den Neubau vorgestellt.

Leinfelden - Ausschlaggebend seien mehrere Punkte gewesen. Das erklärte der Erste Bürgermeister Benjamin Dihm während der Präsentation des Siegerentwurfs am Montagvormittag im Rathaus in Echterdingen. Neben der Anordnung zur Straße habe die Preisrichter der Umgang mit der Topografie überzeugt. Ferner sei die Innenraumgestaltung und die Verbindung zum Außenbereich sehr gelungen.

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Im Sommer präsentierte das Preisgericht drei Gewinner. Insgesamt hatten 22 Büros ihre Ideen für ein neues Hallenbad als Ersatz für das in die Jahre gekommene Gartenhallenbad in Leinfelden eingereicht. Nach der ersten Siegerrunde waren die Gewinner mit unterschiedlichen Wünschen zum Nachbessern aufgefordert worden. Zuletzt waren noch zwei Entwürfe im Rennen. Der nun einstimmig gekürte Siegerentwurf stammt von Leupold Brown Goldbach Architekten aus München. Das Gebäude überzeugte die 15-köpfige Jury, der neben Fachleuten auch Kommunalpolitiker und Vertreter der Stadtverwaltung angehörten, wegen seiner besonderen Kubatur mit vielen spitzen Winkeln und der hohen Funktionalität im Innern. Eine Besonderheit des neuen Bades soll die Empfangssituation werden, von welcher Zuschauer und die Badeaufsicht einen Überblick über das gesamte Geschehen in den Becken erhalten sollen. Darauf wies der Architekt Christian Goldbach hin. Auf der Ebene der Schwimmbecken soll der Übergang in den benachbarten Park eine wichtige Rolle spielen. Im Sommer soll ein Außenbereich nutzbar sein.

So soll das neue Hallenbad aussehen

Neben einem Lehrschwimmbecken soll das neue Bad ein großes Schwimmbecken für die Öffentlichkeit, Kinderbecken und einen Sprungturm erhalten. Das Becken für den Sprungturm ist zwar in einem Wasserkreislauf mit dem Schwimmbecken konstruiert. Nichtsdestotrotz soll gleichzeitig gesprungen und geschwommen werden können, weil die beiden Becken nebeneinander angeordnet werden. Entfallen wird die Sauna.

Die Gemeinderätin und Mitglied des Preisgerichts Barbara Sinner-Bartels (SPD), lobte die kurzen Wege, die der neue Entwurf ermögliche. „Uns hat die hohe Funktionalität überzeugt“, sagte sie. Dass die Badeaufsicht von ihrer „Kanzel“ den gesamten Schwimmbereich überblicken könne, habe ferner Auswirkungen auf das für den laufenden Betrieb notwendige Personal. „Das wirkt sich auf die Kosten aus“, so Sinner-Bartels. Außerdem können allgemeiner Schwimmbetrieb und Schulschwimmen künftig parallel stattfinden.

Offen bleibt die Frage nach dem Umgang mit den rund 40 Parkplätzen, die weiterhin nördlich des Bades direkt neben der Uhlandschule angeordnet sind. „Das wird ein quälendes Problem bleiben“, gab der Architekt Goldbach zu. Der Parkverkehr könnte den Unterricht durch Lärm und Abgase stören.

Wie viel das neue Hallenbad kosten wird

Der weitere Zeitplan sieht nun vor, im März oder April einen Planungsbeschluss im Gemeinderat herbeizuführen und anschließend in die Detailplanungen einzusteigen. Ende des Jahres 2023 könnte dann der Abriss des alten Bades erfolgen. Das neue Bad könnte dann im Jahr 2026 eröffnet werden. Zu den voraussichtlichen Kosten wollten die Vertreter der Stadtverwaltung keine neuen Angaben machen. Ganz grob werde das neue Bad wohl einen zweistelligen Millionenbereich kosten. In der Vergangenheit waren Summen zwischen 20 und 25 Millionen Euro im Gespräch.

„Es ist noch ein langer Weg“, stellte die Stadträtin Barbara Sinner-Bartels klar. Angesichts der derzeitigen Nutzung des Bades solle möglichst lange mit dem Abriss gewartet werden. Allerdings werden die Nutzer des Hallenbades nach dem Abriss und bis zur Eröffnung des neuen Bades auf andere Hallenbäder ausweichen müssen. Neben den verbleibenden Bädern in Leinfelden-Echterdingen werden dafür auch Einrichtungen in Nachbarkommunen genutzt werden müssen.