Volker Kauder. Foto: dpa

„Einige Wortmeldungen waren nicht nötig“, kritisiert CDU-Mann Äußerungen zur Guttenberg-Affäre.

Berlin - Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat das Vorgehen von Bundestagspräsident Norbert Lammert in der Affäre um Karl-Theodor zu Guttenberg offen kritisiert. „Einige Wortmeldungen waren nicht nötig“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung (Montag) mit Blick auf Äußerungen von Lammert und Bildungsministerin Annette Schavan. „Vor allem die Bemerkungen des Parlamentspräsidenten haben in der Union zu erheblichem Unmut geführt. Hilfreich waren diese sicher nicht.“

"Da gab es kein Wackeln"

Den CSU-Vorwurf, die CDU habe Guttenberg in der Plagiatsaffäre zu früh fallen lassen, wies Kauder aber zurück. „Davon kann nicht die Rede sein! Pauschale Vorwürfe aus Bayern sind fehl am Platz. Wir haben uns klar und deutlich hinter den Verteidigungsminister gestellt - da gab es kein Wackeln“, sagte der Fraktionsvorsitzende.

Schavan hatte über Guttenbergs Plagiatsaffäre gesagt, sie schäme sich als Wissenschaftlerin „nicht nur heimlich“. Über Lammert wurde berichtet, er habe den Umgang mit der Affäre als „Sargnagel“ für das Vertrauen in die Demokratie bezeichnet. Nach Angaben von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe soll Lammert damit aber nur die Abstimmung einer Boulevard-Zeitung über den Verbleib von Guttenberg im Kabinett gemeint haben.