Das Murmeltier sagt einen schnellen Frühling voraus. Foto: AP

Der „Murmeltiertag“ ist in den USA eine lieb gewonnene Tradition. Die Prognose des possierlichen Tierchens macht den kältegeplagten Amerikaner Hoffnung auf ein baldiges Ende des eisigen Winters.

Washington - Die USA erholen sich gerade ein wenig von der Eiseskälte der vergangenen Tage - und das Murmeltier Phil aus der Kleinstadt Punxsutawney macht den Menschen mit seiner Wettervorhersage große Hoffnung. Am „Murmeltiertag“ konnte das Tierchen nach eigenen Angaben seinen Schatten nicht sehen. Das bedeutet, dass der strenge Winter nicht noch sechs Wochen weitergeht, sondern ein angenehm warmer Frühling bevorsteht. Bei Temperaturen um die minus zehn Grad Celsius hatten Tausende in der Nacht bis zum Tagesanbruch in Punxsutawney ausgeharrt, um die wohl berühmteste Wettervorhersage der Welt live mitzuerleben.

Die Zeremonie ist immer die gleiche: Die Mitglieder „Inner Circle“ des „Groundhog Clubs“ holen das Murmeltier bei Tagesanbruch aus seinem Baumstumpf. Dann wird es befragt. In Murmeltiersprache gibt der „Vorhersager aller Vorhersager“ dann seine Prognose ab. Seit 133 Jahren habe Phil stets richtig gelegen und kein einziges Mal falsch. Sollte das tatsächliche Wetter nicht mit der Vorhersage übereinstimmen, habe es sich um einen Übersetzungsfehler aus der Murmeltiersprache gehandelt, keineswegs aber um eine falsche Vorhersage, macht der „Groundhog Club“ deutlich.

Statistisch gesehen lag ein solcher Übersetzungsfehler in mehr als 60 Prozent der Fälle vor. Kritiker behaupten, die Prognose des Murmeltiers sei damit weniger verlässlich, als eine Münze zu werfen. Die Tradition, die inzwischen immer am 2. Februar weltweit aufmerksam verfolgt wird, hatten vermutlich deutsche Siedler mit nach Pennsylvania gebracht. Vor allem der Hollywood-Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ von 1993 mit Bill Murray und Andie MacDowell in den Hauptrollen machte die Tradition weltberühmt.