Von 25 Omnibussen ließ der Brand im Busdepot Gaisburg wenig übrig. Foto: 7aktuell.de/ Werner

Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Verkehrsbetriebe gibt grünes Licht für die Beschaffung von 19 Fahrzeugen. Noch vor Weihnachten klärt er die Suche nach einem Arbeitsdirektor.

Stuttgart - Der kaufmännische SSB-Vorstand Mario Laube ist drauf und dran, eine Bestellung aufzugeben, die mit erheblichen Kosten verbunden ist. Es geht um 19 Omnibusse im Wert von knapp 6,47 Millionen Euro. Damit wird ein Großteil der 23 Linienbusse ersetzt, die nebst zwei historischen Bussen bei einem Großbrand am 30. September im SSB-Busdepot in Gaisburg zerstört wurden. Damit die Bestellung schnell rausgegeben werden kann und im Fuhrpark nicht zu lang eine große Lücke klafft, hat der Aufsichtsrat der städtischen Verkehrsbetriebe am Dienstag grünes Licht gegeben.

Beschafft werden überwiegend Hybridbusse mit Diesel- und Elektroantrieb, aber auch Busse mit Dieselmotoren der Euronorm 6. Man hätte ja gerne gleich emissionsfrei zu betreibende Busse bestellt, da die Innenstadt-Buslinien nach dem Willen einer Gemeinderatsmehrheit bis 2027 komplett auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt werden sollen – doch im Moment fehle es noch an Lade- und Betankungsinfrastruktur. Als sicher gilt, dass die SSB mindestens 3,63 Millionen Euro von den Anschaffungskosten mit Versicherungsleistungen für Busse bestreiten können, die zum Zeitpunkt des Brandes noch neuwertig waren. Bei den Erstattungen für ältere Busse besteht offenbar noch Klärungsbedarf.

Noch vor Weihnachten gibt es Sondersitzungen

Das gilt auch bei einem ganz anderen Thema: wie es auf der SSB-Vorstandsetage weitergeht, wenn die für Personal und Liegenschaften zuständige Arbeitsdirektorin Sabine Groner-Weber Ende April aus „persönlichen Gründen“ in den Ruhestand geht – viel früher als erwartet. Am 20. Dezember sollen erst der Personalbeirat und anschließend der Aufsichtsrat außerplanmäßig tagen. Wird die Suche einem Headhunter, also einem Personalberater, übertragen? Seitens der Arbeitnehmervertreter gibt es Überlegungen, die Führung der SSB auf zwei Personen zu reduzieren. Thomas Moser (Technik-Vorstand und Sprecher der Vorstände) sowie Mario Laube (Finanzen) bleiben ja an Bord. Jürgen Sauer, Vertreter der Rathaus-CDU im Aufsichtsrat, soll am Dienstag aber erklärt haben, dass die umfänglichen Arbeitsgebiete weiterhin ein Führungstrio erfordern würden. Ähnlich hatte sich zuvor auch SPD-Fraktionschef und Aufsichtsratsmitglied Martin Körner gegenüber der Stuttgarter Zeitung geäußert. Im Aufsichtsrat habe es jedoch (noch) keine weiteren Stellungnahmen dazu gegeben, heißt es.

Der Vorsitzende, OB Frank Nopper (CDU), habe erklärt, dass er die Entscheidung von Groner-Weber bedauere. Zwischen ihr und der Verwaltungsspitze sowie dem Aufsichtsrat hatte es allerdings schon kräftig gefunkt: Zuletzt herrschte im Oktober große Verärgerung, weil sie ein Bauprojekt in Stuttgart-Ost ungenügend vorbereitet haben soll.