Joko und Claas beim Deutschen Fernsehpreis. Foto: dpa

Zum zweiten Mal wird der Deutsche Fernsehpreis in Düsseldorf verliehen. Dieses Mal sogar vor TV-Kameras - die hatten vor einem Jahr kurioserweise ausgerechnet bei diesem Preis noch „Hausverbot“. Eine Gewinnerin stand schon vorher fest, die anderen warteten gespannt.

Düsseldorf - Düsseldorf hat wieder den Roten Teppich ausgerollt für die Stars - und dieses Mal bekommen auch die TV-Zuschauer etwas zu sehen von der jährlichen Gala zur Verleihung des renommierten Fernsehpreises. Während im vergangenen Jahr beim ersten Anlauf am Düsseldorfer Rheinufer keine Fernsehkameras zugelassen waren und die bunte Sause als „Branchentreffen“ getarnt war, gab es nun grünes Licht für die spätabendliche TV-Übertragung der Gala.

Insgesamt sollte der Fernsehpreis am Abend in mehr als 20 Werkskategorien vergeben werden. Zehn Juroren hatten sich zu diesem Zweck die Höhepunkte aus dem TV-Jahr 2016 angeguckt. Der Ehrenpreis der Stifter - das sind die Intendanten und Geschäftsführer von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 - geht in diesem Jahr an Schauspielerin Senta Berger (75).

„Hinter uns liegt ein starkes Fernsehjahr, das von den aktuellen politischen Ereignissen geprägt war“, resümierte der Jury-Vorsitzende, „TV Spielfilm“-Chefredakteur Lutz Carstens, bereits im Dezember 2016 bei der Bekanntgabe der Nominierungen. „Insbesondere überzeugten aber die fiktionalen Produktionen im Fernsehfilm, der Serie und den Mehrteilern mit großer thematischer Vielfalt, exzellenter Umsetzung und großartigen Einzelleistungen.“

Auszeichnung in der Kritik

Der Fernsehpreis wird seit 1999 verliehen, zum zweiten Mal war die Gala jetzt in Düsseldorf. Die Auszeichnung war in den vergangenen Jahren stark in die Kritik geraten, da die Einschaltquoten der TV-Übertragung immer weiter gesunken waren und die Kategorien von Jahr zu Jahr immer wieder geändert wurden. Im Januar 2016 war der Fernsehpreis nach einem Jahr Pause wieder verliehen worden - und das erstmals ohne Fernsehübertragung.

„In diesem Jahr ist das wie eine Produktverknappung“, sagte WDR-Intendant Tom Buhrow. „Da will jetzt wieder jeder dabei sein und natürlich auch als Gewinner gefeiert werden.“

Im vergangenen Jahr hatten unter anderem das vielfach ausgezeichnete ZDF, die ARD-Literaturverfilmung „Nackt unter Wölfen“ und die auch in diesem Jahr nominierte Vox-Serie „Der Club der roten Bänder“ Preise abgeräumt. Enthüllungsjournalist Günter Wallraff bekam den Ehrenpreis.