Der neue britische Premier Boris Johnson schwächt in der Iran-Krise die Front der Europäer. Foto: AP

Die USA und Großbritannien pflegen eine historisch gewachsene enge Beziehung. Unter Johnson und Trump scheint diese Verbindung eine neue Blüte zu erleben. Für Europa heißt das nichts Gutes, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Zum Selbstverständnis der Briten gehört seit jeher die Ansicht, verglichen mit dem Rest Europas Angehörige einer besonderen Nation zu sein. Dies wurzelt unter anderem in der Geschichte des Landes als ehemals größter Kolonialmacht der Welt, in der geografischen Trennung vom übrigen Kontinent sowie einer gewissen Exzentrik, die auf der Insel rund um Königshaus, Tea-Time und Cricket liebevoll gepflegt wird. Außenpolitisch gründet dieses Eigenbild auch ganz besonders in dem Verhältnis des Vereinigten Königreichs zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Durch enge kulturelle, sprachliche und politische Bande, die beide Länder Schulter an Schulter in zwei Weltkriegen kämpfen ließen, sind gemeinsame wirtschaftliche und diplomatische Interessen sowie eine tiefe Freundschaft erwachsen. Der frühere britische Premier Winston Churchill prägte dafür den Begriff der „special relationship“.