Die Spuren des Brandes in und an der Lager- und Produktionshalle sind deutlich erkennbar. Foto: Horst Rudel

Nach dem Feuer in einer Produktions- und Lagerhalle in Schorndorf kann das betroffene Gebäude noch nicht betreten werden. Weil in der Halle Giftstoffe freigesetzt wurden, muss erst geklärt werden, wann es zugänglich sein wird.

Schorndorf - Von der Straße aus sieht man kaum, dass es hier in der Nacht zum Dienstag gebrannt hat. Auf dem Hof der Firma Akku-Power in Schorndorf ist am Mittwochvormittag niemand zu sehen, Absperrgitter sind sowohl in der Einfahrt aufgestellt als auch vor der Lagerhalle, in der es gebrannt hat. Die Außenwand ist rußgeschwärzt, es riecht noch leicht nach Rauch. Auf den ersten Blick nicht zu sehen ist, dass die Decke eingebrochen ist und das Innere der Halle völlig verwüstet wurde.

Baustatiker muss Stabilität der Halle ermitteln

Rund 1,5 Millionen Euro Sachschaden haben die Flammen angerichtet. Wie es zu dem Feuer gekommen ist, war am Mittwoch noch nicht bekannt. „Die Ermittler können noch nicht in die Halle. Deshalb gibt es noch nichts Neues zur Brandursache“, sagte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Allerdings hat die Polizei bereits am Dienstag eine Brandstiftung ausgeschlossen.

Zuerst müsse sich ein Baustatiker das stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäude anschauen. Außerdem seien durch das Feuer giftige Stoffe freigesetzt worden, weshalb auch hier zuerst sichergestellt werden müsse, dass die Brandermittler arbeiten können, ohne ihre Gesundheit zu beeinträchtigen. Unter anderem seien bei dem Großbrand in der Nacht zum Dienstag Flüssigkeiten ausgetreten, die als krebserregend gelten.

Analyse der Wassers dauert an

Die Arbeiten seien noch in Gange, hieß es am späten Mittwochnachmittag seitens des Waiblinger Landratsamtes. „Das Löschwasser wird im Moment noch vollständig abgepumpt“, sagte Martina Keck von der dortigen Pressestelle. Die Sicherung der größeren Menge kontaminierten Wassers werde wohl bis in die frühen Abendstunden andauern.

Die Analyse des Wassers werde allerdings noch längere Zeit in Anspruch nehmen, denn diese Untersuchungen seien in einem solchen Katastrophenfall recht umfangreich. Das Löschwasser müsse auf sehr viele unterschiedliche Stoffe geprüft werden. „Genaue Ergebnisse werden wohl erst im Lauf des Freitags vorliegen“, so die Pressesprecherin.

Das Löschwasser wird komplett abgepumpt

Erst nachdem das Löschwasser vollständig entfernt ist und der Statiker grünes Licht für das Betreten der trocken gelegten Brandruine gegeben hat, werden auch die Brandermittler der Polizei ihre Untersuchen zur genauen Brandursache und dem Verlauf des Großbrandes aufnehmen können. Hierzu hieß es auch am zweiten Tag nach dem Brandausbruch in der Produktionshalle der Firma Akku-Power nach wie vor lediglich, die Ermittler schlössen mit ziemlicher Sicherheit ein Fremdverschulden und Brandstiftung aus.

Die Firma ist 1991 gegründet worden und unterhält heute fünf Niederlassungen in Frankreich, Tschechien, Italien, Spanien und Schorndorf, dem Hauptsitz von Akku Power. Die Produkte des Unternehmens werden von namhaften Produzenten als Werkzeug-Akkus verbaut. Bereits zwei Jahre nach der Gründung des Unternehmens wurden mehr als zehn verschiedene Werkzeug-Akkus produziert. 1997 wurde ein zweites Werk bei Pilsen in Tschechien gegründet, wo hauptsächlich Ladegeräte und Schaltnetzteile entwickelt und hergestellt werden.

Zertifizierte Qualität

Im Jahr 1999 wurde das Produktions- und Bürogebäude in Schorndorf errichtet, in dem in der Nacht zum Dienstag der Brand ausbrach. Dieses steht in einem Gewerbegebiet an der Alten Bundesstraße 29. Die Produktionsstätten von Akku Power sind nach ISO und UL zertifiziert. Letztere ist speziell für Produkte wichtig, die für die USA bestimmt sind.